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Anonym
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Sekretary? Sekratary? Na denn… muss ich ebenfalls noch sehen. Dreht ihn jemand für mich?
Was das „Lamento über mangelnde gute amerikanische Produktionen“ angeht, glaube ich ja eher, dass es da gar nicht so sehr um ein Einklagen besserer amerikanischer Filme aus dem Hollywoodsystem geht, sondern eher darum, jener Schwemme amerikanischer Produktionen nicht automatisch das Zepter komplett in die Hand zu geben. Nicht immer leicht, da Marketingstrategien und dadurch (oft) allgemein bessere Verfügbarkeit bereits einiges an Boden an sich reißen. Den Rest erledigen beim „Endvebraucher“ im ungünstigen Falle dann „Bequemlichkeit/Gleichgültigkeit/Trägheit“, „Desinteresse“, manchmal sogar schlicht „Faulheit“ (im schlimmsten Falle auch „Dummheit“).
Aber Krautathaus hat trotzdem nicht unrecht, wenn er anmerkt, dass so manch große Hollywoodproduktion den kleinen Indies mühelos den Rang ablaufen kann (wobei Araki eher ein ungeschickt gewähltes Beispiel ist). Pauschalisieren sollte man hier bei einer eventuellen Ablehnung US-amerikanischer Bilderwerke also nicht, zumindest nicht fahrlässig. Die Filme von Paul Verhoeven legen bspw. Zeugnis ab, wie zeitgenössisches Erzählen im Hollywood-Mainstreamkino der Gegenwart funktionieren kann, wenn es sich als Werk/Produkt einer Zeit/Gesellschaft/Mentalität versteht und intelligente Unterhaltung zugleich bietet. Oder, um nicht ausschließlich auf Arbeiten europäischer Künstler in Amerika zurückzugreifen: Michael Mann oder Clint Eastwood bei den Herren, Kasi Lemmons oder Kathryn Bigelow auf weiblicher Seite. Etcetera P.P.! Alles Künstler, die sich auf eigene Weise mit dem „System Hollywood“ arrangieren und dennoch persönliche und „nahrhafte“ Arbeiten abliefern, deren Gehalt nicht selten ergiebiger ist, als manch europäische Kunst.
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