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Mikko Was ist denn nun reaktionär? Country Musik oder ihre Fans bzw. ein Teil der Fans?
Das sollte jeder für sich selbst beantworten können.
ricochetDie Single „Landslide“, die infolge des Radioboykotts ins Bodenlose fiel, war übrigens ein höchst erfolgreicher Crossover-Hit, der auch im Adult-Contemporary-Format lief (AC-Airplay #1) und dort ebenso aus der Playlist flog wie aus der der Country-Stationen. Im Top-40-Format klettete der Hit auf Position 9, in den Country-Charts auf Platz 2.
Wir reden aneinander vorbei. Du sprichst von Charts, ich von amerikanischer Hysterie. Weder missgönne ich dir deine Leidenschaft, noch hasse ich Country music – und eine Missionarin bin ich auch nicht. Mich treibt die Frage um, weshalb Fans anfällig für Manipulation und diesen seltsamen Patriotismus waren und sind. Wie es kommen konnte, dass ein Statement auf einem Live-Konzert aus einer erfolgreichen Country-Band plötzlich Staatsfeinde machte und die Künstler in ihrer Existenz bedrohte. Sind einige Fans so wie sie sind, weil die Musik so ist wie sie ist oder liegt es nur am Umfeld, am Bildungssystem, an der Geographie? Und weshalb scheint Country music als Rahmenprogramm so gut zu dem Weltbild zu passen, welches sich obskure religiöse Prediger und selbsternannte TV-Heilsbringer zurechtzimmern?
Es stimmt sicher, dass es in der Szene teilweise Kritik und Unmutsäußerungen gab, aber man darf auch nicht vergessen, dass die Spitze der Demokratischen Partei Bush damals einen Blankoscheck für den Einmarsch in den Irak ausstellte…
Man sollte aber auch nicht vergessen, dass dafür die Regierung (Bush, Rumsfeld, Powell) Bevölkerung, Kongress und Senat belogen haben. Es ging um einen Präsidenten der loszog, um im fernen Irak Meinungsfreiheit und Demokratie zu verteidigen, während in den heimischen roten Staaten mit eben jenen Gütern jongliert wurde (freedom of speech). Es geht auch um Medienmechanismen, Fanatismus, um Auswirkungen von Terror und wie er von bestimmten Politikern für eigene Zwecke instrumentalisiert wurde und wird.
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