Re: Country – eine reaktionäre Musik?

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tolomoquinkolom

Registriert seit: 07.08.2008

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Herr RossiWenn Du tatsächlich der Meinung bist, Kunst sei nichts wert, die unter Bedingungen entstanden ist, die nicht unserer Vorstellung einer demokratischen Gesellschaftsordnung entspricht und die sich nicht explizit als „Gegenkultur“ verstand, dann kannst Du umstandslos 95% (mindestens) des bisherigen Kulturschaffens der Menschheit aus Deinem Blickfeld nehmen.

Dass Kunst unter bestimmten Bedingungen nichts Wert sei habe ich nicht geschrieben. Für mich selbst muss ich aber festhalten und einsehen, dass Musik wie auch Musiker einer reaktionären Epoche nicht als außerhalb dieses Systems stehend betrachtet werden können, nur weil sie Musiker sind; sie nehmen Anteil und sind Teil davon. Dass ich z.B. Hank Williams gerne höre und dies auch weiterhin tun werde, heißt nicht, dass ich die Zusammenhänge zwischen dem Sänger und seiner Zeit ausblende oder verkläre. Mich stört hier im Thread das anzutreffende ignorierende Element in Sachen Country Music und reaktionärem Hintergrund. Wenn dies endlich anerkannt werden würde, wäre ich zufrieden.

BTW:
Man kann Jerry Lee Lewis gern haben und seine Musik lieben, auch wenn dieser in strengem Sinne ein Kinderschänder ist. Wie gesagt, das kann man tun, sollte diese Fakten aber nicht unterschlagen bzw. in die eigene Verehrung dieses Künstlers mit einbeziehen.

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