Re: Pet Shop Boys – Yes

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bullitt

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Herr Rossi@Bullitt: Die PSB sind in der Kooperation mit Xenomania durchaus neue Wege gegangen, weil die ganz anders an Produktionen herangehen. Näheres kann man in der SPEX lesen. Genau das hat dem PSB-Sound und -Songwriting eine neue Frische und Dringlichkeit gegeben, das man in den letzten Jahren vermisst hat. Natürlich wollen die PSB und Xenomania Hits produzierten. Nicht um den „Massengeschmack“ zu „bedienen“, sondern aus Lust an dem, was Pop einmal groß und bedeutend gemacht hat: Menschen zu erreichen, zu unterhalten, zu begeister, zu berührenn. Mit memorablen Songs und einem mitreißenden Sound. Und nicht nur ein paar Auskenner und Bescheidwisser oder eine treue kleine Fangemeinde, sondern viele Menschen. Für mich ist die höchste Kunst, beides zu vereinen: Musikalisch relevant zu sein und zugleich für ein großes Publikum zu spielen.

Okay, ich glaube zu verstehen was du meinst und lasse es mal so stehen, weil ich die Karriere der PSB in der Tat immer nur flüchtig verfolgt habe und nicht in die Tiefe gehen kann. Für mich klingt dieses Album nicht wie ein neuer Vorstoß und eine musikalische Relevanz kann ich deshalb auch nicht wirklich ableiten. Die Faszination an Pop, der in der Lage ist die Massen zu begeistern, ist mir auch nicht fremd. Wenngleich ich selbst an der Musik von Künstlern, die mich auf diesem Weg erreichen, immer nur ein recht oberflächliches Interesse aufbringen kann.

kramerMagst du die Ramones? Oder George Jones?

Ja, aber ich mache auch hier bei der Beurteilung keinen Unterschied. Wirklich relevant ist hier jeweils das Frühwerk und dass die PSB seinerzeit innovative Akzente setzten, von denen sie jetzt noch zehren, bestreite ich ja nicht, auch wenn ich sie nie gemocht habe.

kramerDie Pet Shop Boys haben (in diesem Sinne) gar nichts zu sagen. Sie sind einfach eine Projektionsfläche, so wie viele andere Bands auch. Über die Qualität der Musik sagt das nichts aus, macht sie aber automatisch einem größeren Publikum zugänglich, als meinetwegen eine Künstlerin wie Ani DiFranco, die stark in einer Szene verwurzelt ist und klar definierte Ideale und somit auch Grenzen hat.

Ich glaube das liegt der Punkt. Mir fehlt da die Identität, die Musik zu mehr macht, als zum bloßen Konsumgegenstand. Ich sehe da nichts Bedeutendes, keine nachhaltige, für mich persönlich wichtige Wertigkeit. Wobei das bei elektronischer Musik auch nicht ausschlaggebend sein sollte. Nur wurde hier ja hier behauptet, die PSB würden mit „organischem Songwriting“ auch auf dieser Bezugsebene funktionieren.

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