Re: Mein neuestes Videospiel

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tugboat-captain

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Ich sehe es ähnlich wie Skraggy, dass ein Wandel zu verzeichnen ist. Der Umgang mit Videospielen ist gesellschaftsfähiger geworden und bleibt nicht mehr nur den männlichen Nerds vorbehalten, die eigentlich ja gar keine sind. Dadurch kann auch der Rückschluss gezogen werden, dass man sich endlich normal über Videospiele unterhalten kann und nicht mehr auf die Konversation im stillen Kämmerlein mit Artgenossen zurückgreifen muss. Ich hatte nicht selten das Problem, dass ein Gespräch mit einem Nichtspieler schnell auf schiefe Bahnen geriet und man völlig aneinander vorbei redete. Das sah dann ungefähr so aus: Ein mitleidiger, sorgenvoller Blick in meine Richtung, basierend auf völligem Nichtvorhandensein jeglicher Sachkompetenz meines Gegenübers, der in seiner „Sorge“ in Gefilde von Sucht, Anspruchs- und Hemmungslosigkeit abgeschwoffen ist und längst nicht mehr meinen Argumenten Folge leisten will/kann. Aber solch ein Verhalten bin ich als Intensiv-Musikhörer gewöhnt…und werden wohl die meisten hier kennen (wenn es auch nur Einzelsituationen sind). Heute kommt das seltener vor – und über diverse Vorurteile, die immer noch und auch verständlicherweise vorhanden sind, kann man leichter diskutieren.
Die von Mista angesprochenen Nintendo-Titel finden unter jungen Mädchen tatsächlich einen reißenden Absatz. Ein Blick auf die Verkaufszahlen genügt, um einige Kinnladen fallen zu sehen. Dabei sind es weniger Einzeltitel, die wie blöd verkauft werden, sondern mehr die Gesamtpalette, die in Einigkeit auf dem Vormarsch ist. In manchen Fällen schaffen es solche Spiele auch die Augen für andere Titel zu öffnen, wenn ich auch hier im Falle junger Mädchen mehr Einzelfälle als Gruppen- oder Gesellschaftsphänomene sehe. Aber diese Dogs/Tierarzt/Wellensitich-Welle sehe ich auch erst als Anfang. Da wird noch einiges kommen. Besonders die Nintendo Wii wird ihren Platz als Revolutionsmagnat sicher haben. Man bastelt ja jetzt schon munter am Ruf der spaßigen Familien-Konsole (was letztes Jahr leider dazu geführt hat, dass es an wirklich innovativen Spielen absolut mangelte). Aber um noch mal auf die kleinen Nintendo-Titel zurück zu kommen: Ich bin immer wieder erstaunt, was für eine Masse an DS-Titeln Woche für Woche auf den Markt geworfen werden. Leider auch, wie der Markt das nun mal mit sich bringt, ein Haufen an unterirdischen Schrottiteln, die mit fehlgeleitetem pädagogischen Anspruch hausieren gehen und somit unwissenden Eltern ein falsches Ei ins Nest legen.

Neben dem „Nintendo“-Dogs-Standard sehe ich aber vor allen Dingen noch den irre großen Einfluss der Sims, der einiges an Vorurteilen gesprengt hat (ganz egal wie ich selbst zu dem Spiel stehe). Und auch viele schwarze Löcher gestopft hat, die zwischen Titeln wie „Gears Of War 2“ und den diversen Casual Games lagen/liegen. Ich wage gar zu behaupten, dass es das Mädchen-Spiel und gleichzeitig der geschlechtszusammenführende bzw. -übergreifende Titel Nummer Eins ist…und der kommende Teil 3 alle Verkaufsrekorde brechen wird.
Für Spiele wie Guitar Hero, SingStar, etc. bin ich auch sehr dankbar, schaffen sie es doch bei älteren Semester die Mediennutzung auf den neusten Stand zu bringen – und damit auch Vorbehalte auszulöschen. Sie dienen sozusagen als Vermittler zu anderen Spielen, mit ganz anderen Bedienfeldern. Wenn das auch nicht immer klappt.

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