Re: Rolling Stone’s 100 Greatest Singers Of All Time

#6879845  | PERMALINK

nail75

Registriert seit: 16.10.2006

Beiträge: 45,074

CleetusAnstatt hier mit One-Linern rumzuposen würde ich mir mal eine Begründung wünschen, wie ihr zu dieser Meinung gelangt. Man muss doch selbst als Hardcore-Fan erkennen, dass die stimmlichen Möglichkeiten von Bob Dylan weit hinter denen von Nina Simone, Freddie Mercury oder Curtis Mayfield liegen.

Zu diesem Thema haben sich schon viele geäußert, daher nur ganz kurz. Dylan ist ein Meister darin, seine Songs mit maximaler Intensität zu präsentieren. Er singt atemberaubend nuanciert und ist (bzw. war) in der Lage, so feine und präzise Betonungen zu setzen wie sonst niemand, auch wenn es manchmal schräg wirken mag. Er kann einen Song beschleunigen und verlangsamen, auf Wörtern oder Silben geradezu verharren, sie auskosten, umdrehen von allen Seiten begutachten und dann fortfahren. Im Jazz würde ich ihn mit Thelonious Monk vergleichen. Es geht nicht um die Schönheit oder Klarheit des Gesangs, sondern um die Fähigkeit des Ausdrucks und der ist bei Dylan so gewaltig, wie sonst nur bei den absolut Größten, wie beispielsweise Sam Cooke.

Vor vielen Jahren, hatte ich dieselbe Meinung wie Fletcher. Obwohl ich Dylan als großen Musiker wahrnahm, hielt ich seine Stimme für unterdurchschnittlich. Ein MOJO-Special über die besten Sänger, in dem Dylans hervorragend abschnitt, öffnete mir die Augen.

Die Liste ist sehr US-lastig, wie vom US-RS nicht anders zu erwarten. Edit: Trotzdem fehlt Emmlyou und Townes Van Zandt und und und. WTF?

--

Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.