Re: Michelangelo Antonioni

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lathoAllerdings und mit der Meinungstehen wir nicht allein, das habe ich, glaube ich, in so ziemlich jeder Besprechung des Films gelesen.

Vollkommen zu recht! Besagte Sequenzen dürften wohl niemanden, der sie gesehen hat, kalt gelassen haben. Mir fallen insgesamt wohl auch nur 2 oder 3 weitere Kinomomente ein, die den finalen Einstellungen von „L’Eclisse“ in Sachen Dramatik das Wasser reichen können; vom Aufbau, von der Atmosphäre, von der inneren Spannung der Bilder bleibt das bei Antonioni eine einzigartige Erfahrung! Tatsächlich absolutes Kino und von allen restlichen Medien losgelöst.

Amos Vogel bezeichnet in seinem Buch „Film als subversive Kunst“ (Film as a subversive Art) Antonionis Film als dessen „abschließender Kommentar zur Entfremdung des Menschen in der heutigen Gesellschaft.“ Das am besten geeignete Beispiel gäbe hierfür „der letzte Teil des Films, eine der großen Bildfolgen der Filmgeschichte. Wiederholt von verschiedenen Verleihern als ‚unerheblich‘ geschnitten, ist dies in Wahrheit der ungeheuerliche Höhepunkt des Films. (…) ein Sinnbild für die Auslöschung des Menschen.“

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