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Eher mein Letzter. Wenn du die Chance hast, lies Kajetan chronologisch. Die Romane sind zwar in sich jeweils abgeschlossen (bzw zu 95%, es tauchen auch immer mal wieder Gestalten aus früheren Büchern auf), spielen aber zu einer geschichtlich recht turbulenten Zeit – etwa von der Ermordung Kurt Eisners bis kurz vor der Machtergreifung Hitlers -, da ist es auf jeden Fall von Vorteil der Timeline zu folgen (Die Sache Koslowski, Walching, Die Godin, und die Betrüger, kehrt zurück, Am Ende des Tages).
Sprachlich, besonders was die Dialoge angeht, ist Hültner für mich unter den lebenden deutschsprachigen Autoren unübertroffen, die Geschichten sind wohl Geschmackssache. Wenn man feinst ausgearbeitete Verschwörungen zu oben genannter Zeit – bei denen oft viel im Dunkeln und nur angedeutet bleibt – mag, ist* man richtig, wer bei der Erwähnung von „bayerischem Gebirgsdorf“ schon den Regionalkrimi im eig. Sinne fürchtet, ist falsch. Meine Schwiegermutter, die gerne Jörg Maurer und Donna Leon liest, bescheinigte Kajetan fehlende „lustige Elemente“, Hoffnungslosigkeit und emotionale Härte.
Robert Hültner schreibt auch die Radio-Tatorte für den BR, kann ich ebenfalls sehr empfehlen.
Hültner auch als Tipp an latho, falls du ihn bisher nicht kennst.
Zu Germania: Lass es sein, die Auflösung ist vollkommen hanebüchen (und viel zu simpel).
*drei Verben hintereinander – geht das?
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Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the block