Re: Krimis – Empfehlungen und Warnungen

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cleetus

Registriert seit: 29.06.2006

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Eigentlich hab ich mir mal vor ca. 2 Jahren vorgenommen keine Krimis mit dämlichen Titeln mehr zu lesen. Da an mitteleuropäischen Bahnhöfen und Flughäfen selten etwas anderes verkauft wird als skandinavische Kriminalromane mit total außergewöhnlich melancholischen Kommissaren und amerikanische Schlachthofliteratur von Autoren mit total ausgedachten Namen hab ich mich zwecks Gewohnheit und Faulheit für ersteres entschieden. Faulheit deshalb, weil man sich dann nicht ständig wieder in neue Universen reinlesen muss und einfach ein paar Ermittlern über die Jahre folgen kann.

Zuletzt also gelesen: „Verblendung“ von Stieg Larsson, was ich im Nachhinein eigentlich ziemlich super fand, nach der äußerst kalten Schreibweise von Edvardson oder vor allem Leif GW Persson. Ziemlich spannend, das obligatorische, genial ausgetüftelte Blutbad mit weitreichender Verbindung in die Vergangenheit, Nazis natürlich, Nazipatriarchen, Gesellschaftskritik etc. Bester Krimi den ich seit 4 Jahren gelesen habe. Locker.

Dann noch „The chemistry of death“ von Simon Beckett, kurz und knackig. Man kann hier easy die Leichensezierungspassagen überspringen, verpasst nichts von der Handlung und verliert dadurch nicht den Lesefluß. Das Buch bleibt durchgehend unterschwellig furchtbar bedrohlich, man selbst bleibt hilflos wie schon lange nicht mehr und ich konnte nach den ersten hundert Seiten nicht aufhören und habs dann in einem Mal durchgeprügelt.

Heute noch die anderen beiden Larsson-Bücher gekauft und „Die dritte Jungfrau“ von Fred Vargas.

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