Re: Krimis – Empfehlungen und Warnungen

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nerea87

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Jason Starr

Top Job, Hard Feelings, Ein wirklich netter Typ und Stalking sind eher im weiteren Sinne
Krimis, bei denen man der Selbstzerstörung des Hauptprotagonisten zuschauen kann. Starr schafft es, einen Strudel zu inszenieren, dessen Sogwirkung die Figuren immer weiter in den Untergang führt und den Leser gebannt mitfiebern lässt.

Das Thema des Mannes, der gegen den Verlust der bürgerlichen Sicherheit anstrampelt und dabei immer tiefer in den Treibsand des Schicksals gezogen wird, ist sehr ähnlich dem Simenons bei einigen seiner stärksten Geschichten (z.B. 3 Zimmer in Manhatten oder der Outlaw). Mich hat da vieles an Simenon erinnert, und das ist sehr positiv zu sehen.

Angenehm auch, dass Starr schreiben kann. Keine aufgesetzten, konstruiert oder blutleer wirkenden Dialoge, wie sie mich z.B. bei Pelecanos oder Cormack McCarthy gestört haben.

Allerdings sind die Bücher nichts für Leute, die amerikanische Dumpfbacken nicht abkönnen, davon sind sie nämlich voll.

Im Moment liegen die neuen Bücher, die er zusammen mit Ken Bruen geschriben hat auf meinem Nachttisch, die ich im amerikanischen Original bestellt habe: Bust, Slide und Crack. Ich sollte dann wohl mal ins Bett gehen und weiterlesen…

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...falling faintly through the universe...