Re: David Bowie

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friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

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Stormy MondayDie Fragen, die Du im vorletzten Abschnitt aufwirfst, könnte man auch anderen Künstlern stellen. Richards, Eagles, Crosby, Houston, um nur ein paar zu nennen. Lässt sich vermutlich nicht befriedigend beantworten.

Ja, das stimmt wohl. Vermutlich lässt sich die Frage mit „ja“ beantworten. Barrett, Hendrix, Morrison, Joplin, Sly Stone, Miles, Elvis, Ferry, Cobain … Popmusik ist eine Veranstaltung von Drogenabhängigen.

Catch-22Da kann ich nur mutmaßen, aber ein Mann mit seinen finanziellen Mittel und sonstigen Möglichkeiten, Verbindungen wird sich wahrscheinlich Hilfe geholt haben. Abstinent vom Kokain bedeutet ja auch nicht gleich clean zu sein, der Umstieg auf Alkohol und Medikamente (z.B. Captagon) liegt da meiner Meinung nach näher. „Ashes to Ashes“ war dann sein trauriger Abgesang, der Abschied fiel im hörbar schwer, wobei auch der Schrecken mitklingt: But the little green wheels are following me. Oh no, not again …

Das ist gut formuliert. Ich hatte nie besonders auf den Text von Ashes To Ashes geachtet. Vielleicht kann man Scary Monsters tatsächlich als Abgesang hören. Einem Freund gegenüber meinte ich halb scherzhaft: „Nachdem Bowie die Drogen abgesetzt hatte, hat er nicht mehr so gute Musik gemacht.“ … Bitter!

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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)