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gypsy tail windIch habe mir heute morgen auf einer längeren Zugfahrt die komplette „Nothing Has Changed“ angehört. Die Vielfalt kommt bei fast vier Stundem Musik natürlich nicht zu kurz, vom Sound her gefällt mir nicht alles, aber das ist schon eine Menge sehr toller Musik!
Vielleicht auch eine Antwort auf die Frage „how to …“?
Compilations oder Box-Sets sind ja oft ein guter Einstieg. Ich habe damals Miles Davis in großen Teilen über eine Box (die hier imho von allmusic deutlich zu schwach bewertet wird. Selbst wenn es Schwachpunkte gibt, sind hier **** drin!) kennengelernt. Über meine Freude über die Dave Brubeck-Box hatte ich ja auch schon ausführlich geschrieben. Wie findest Du die Bowie-Box und was sind Deine Favoriten, was gefällt Dir nicht so gut?
Sicher ist die Bowie-Box in großen Teilen toll und man macht damit nichts falsch. Sie enthält aber auch viele Sachen, auf die ich selbst verzichten kann und lässt gleichzeitig vieles aus, auf das ich nicht verzichten will. Nur ein einziges Stück von Low? Keins der großartigen Instrumentals? Ich finde solch Alben wie Ziggy Stardust oder Low eben als komplette Alben so toll, dass die für mich sowieso must haves sind.
Ich muss hier dazusagen, dass ich den Bowie nach 1983 kaum kenne, mich aber beim Quer- und Reinhören auch kaum etwas aus dieser Zeit richtig gereizt hat. Es ist für mich bezeichnend, dass Bowies Zeit von Mitte der 60er bis Ende der 70er (ca. 15 Jahre) etwa die Hälfte der Box einnimmt, während die Zeit von 1980 bis 2015 (ca. 35 Jahre) im gleichen Umfang abgehandelt wird. Die Höhepunkte (falls es denn überhaupt welche sind) scheinen da spärlich gesät zu sein. Darin unterscheidet Bowie sich aber auch nicht von Musikern wie Bob Dylan oder Neil Young. Oder von Miles nach 1975.
Neil Young habe ich übrigens über die großartige Decade-Compilation kennengelernt. Aber die geht eben auch nur von 1966-1976.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)