Re: Metallica – Death Magnetic

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dominick-birdsey
Birdcore

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Die Rezension musste einer ausführlichen Biographie von Metallica weichen, deshalb hier das, was es ins Blatt nicht geschafft hat. Für die Klickfaulen:

Die Sarg-Optik des Covers suggeriert das Falsche – ein Herzschlag als Intro des neuen Albums beweist: Metallica hat neues Leben eingehaucht bekommen. Der renommierte Produzent Rick Rubin (Johnny Cash, Slayer, Red Hot Chili Peppers) hat ihnen dazu verholfen. Was Iron Maiden seit Jahren recht ist, ist der kalifornischen Kombo billig: warum nicht sich selbst kopieren? Und so zelebrieren Metallica einen Zeitsprung von knapp 20 Jahren und knüpfen dort wieder an.

Die Aufnahmen des ersten Albums mit dem neuen Bassisten Robert Trujillo klingen so, als wäre Cliff Burton reinkarniert: Ausufernde Arrangements, atemberaubende Tempowechsel, dramaturgisch eingesetzte Doublebass und Kirk Hammets prägnante Soloparts schöpfen Metallicas gesamtes Potenzial aus. Es gibt einige qualitative Höhepunkte zu bestaunen, leider gehört die aktuelle Single „The Day That Never Comes“ nicht dazu. Zu offensichtlich ist das Stück ein Konglomerat aus älteren Songs. Und der neue Teil der jetzt zur Trilogie angewachsenen „The Unforgiven“-Reihe überzeugt ebenfalls nicht, obwohl immerhin ein Klavier und eine Trompete debütieren.

Beim Rest gibt es endlich nicht nur wieder ordentlich was auf die Ohren, sondern auch nach mehreren Durchläufen für dieselben immer noch etwas Neues zu entdecken. Noch ein Wermutstropfen: Die Produktion raubt den Songs jegliche Dynamik – „Death Magnetic“ ist leider ein gleichgeschaltetes Lautheits-Monster.

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