Re: Soll Kultur Рhier Rock/Pop Musik Рstaatlich gef̦rdert/subventioniert werden?

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amadeus

Registriert seit: 04.12.2003

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waAlso hier noch einmal: ein ganz klares Nein zur direkten staatlichen Förderung von Kultur. Die bislang gängige Praxis, bestimmte Bereiche (E-Musik, Theater) übermäßig zu subventionieren, während andere überhaupt nichts bekommen, ist ohnhin nicht tragbar. Hier stellt der Staat Qualitätskriterien auf, was ihm absolut nicht zusteht.
Ich habe auch wenig Lust, daß ich den wöchentlichen Theaterbesuch der Zahnarztfrau aus Starnberg subventioniere. Gerade in der sogenannten Hochkultur herrscht eine Mentalität, daß der Staat ihr Treiben (egal wie gut oder schlecht) unterstützen müsse.
Was der Staat bwz. die Kommunen jedoch tun sollten, wären Investitionen in eine Infrastruktur, die kulturelles Schaffen ermöglicht. Also den Bau oder die Bereitstellung von Auftritts-, Probenräumen, Theatern etc. Diese Räume sollten dann an kommerzielle Gesellschaften oder Privatpersonen zu einem angemessenen Preis verpachtet oder vermietet werden.

Dem stimme ich zu, was die Subventionierung der Infrastruktur angeht. Eine sehr sinnvolle Sache, aber reicht dies aus? Das Theater aus deinem Beispiel müsste sich aus den laufenden Einnahmen selbst finanzieren, d.h. vermutlich die Eintrittspreise deutlich erhöhen. Dies kann dazu führen, dass es sich einige Besucher nicht mehr leisten können und wegbleiben müssen. Oder es kann zu leeren Rängen führen und der Betrieb muss wegen Verlust eingestellt werden. Spätestens dann wäre der Ruf nach staatlicher Hilfe lauter.

Die Frage ist allerdings berechtigt, ob und wie der Staat entscheiden soll, welche Bereiche wie stark gefördert werden sollen. Ich denke, dies sollte auf kommunaler Ebene entschieden werden und zwar in Abhängigkeit von den lokalen Gegebenheiten und Wünschen. Ohne Prioritäten zu setzen kann es nicht funktionieren, dazu sind die Mittel zu knapp. Die „kleineren“ Bereiche (d.h. die weniger Befürworter finden) fallen hinten runter. Wie willst du dies vermeiden?

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