Re: Tom Liwa

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witek-dlugosz

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War ein nettes Konzert. Im Gegensatz zum Auftritt im vergangenen Jahr gab es kein Best-of-Programm, sondern größtenteils unveröffentlichte (wenn auch teilweise schon bekannte) Stücke.

Schlimm war nur wieder mal der Voract: Sebastian Hackel, der bald eine CD auf Liwas Label Ludwig herausbringt: ein Rastamann, der wie Dave Matthews klingt, aber auf Deutsch singt – und zwar schnarchige Lieder mit peinlich übergefühligen und sprachlich mangelhaften Texten über Orangensaft, Riesenräder und mit Kreide auf die Straße gemalte Blumen. Ich hoffe, ich habe so laut gestöhnt, dass er es gehört hat.

Liwa hingegen war trotz leicht angeschlagenen Gesundheitszustands in guter Verfassung. Wenn mich nicht alles täuscht, hat er zum ersten Mal, seit ich ihn verfolge, kein einziges Flowerpornoes-Stück gespielt. Die beiden Lennon-Coverversionen gingen in Ordnung: ein Liwa-typisch gedämpftes „Jealous Guy“ mit tollem Gesang (der langsam hochgezogene Ton direkt vor dem Refrain!) und ein am Song gemessen erstaunlich unpeinliches „Imagine“. Gefreut hat mich zudem die halbe Strophe aus einem meiner liebsten Smiths-Songs „Still Ill“. Das beste Cover des Abends war aber Neil Youngs „Cortez the Killer“, das in den langen Solo-Passagen wieder mal die oft übersehene Könnerschaft und Originalität Liwas als Gitarrist zeigte.

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