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Bei genauem Zuhören habt ihr die Versatzstücke im Solo-Teil sicherlich
erkannt: Maiden Voyage. Normalerweise gibt es live ein langes Intro
und dann das Stück in voller Bandbesetzung. Deshalb war ich auch etwas
verwundert, nachdem das „Intro“ direkt in Cantaloupe Island überging.
Und so schlecht fand ich den Solo-Teil gar nicht, wie nail es dargestellt hat.
Übrigens: in diesem Soloteil haben ein paar Leute dazwischen gehustet,
das war wirklich sehr störend. Jarrett wäre wohl sofort gegangen.
Zu Ornette Coleman: sein Ansatz bzw. seine Sprache scheinen tatsächlich
universell zu sein, jedenfalls lässt sich ein Bach-Prelude genauso behandeln
wie ein Blues oder irgendein anderes Genre.
Kurzum: zwei wirklich schöne Abende, da kann man Rainer Kern nur
gratulieren. Das Einzige, was man vielleicht noch kritisieren kann, ist
diese seltsame Halle. Mehr wie eine Kirche als ein Konzertsaal. Die Plätze
unter den Emporen sind fast alle sichtbehindert und der Sound wird
dort wahrscheinlich auch nicht so prickelnd gewesen sein. Habe direkt
vor dem Soundboard am Mittelgang gesessen (beide Abende), und da
war der Sound jedenfalls optimal.
Schöne Bilder, Herr Weissbier!
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Free Jazz doesn't seem to care about getting paid, it sounds like truth. (Henry Rollins, Jan. 2013)