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Sonic JuiceDas ist aber auch starker Tobak. Ich kenne in der deutschen Popmusik keine mutigere Band als Blumfeld seit den 90ern. Alben wie „L’etat et moi“ und „Old Nobody“ sind Meilensteine musikalischer Mutproben, in dieser Form absolut einzigartig und unerreicht. Da geht es aber natürlich nicht in erster Linie um besonders ausgefrickelte Arrangements, der jazzgeschulte Schlagzeuger wurde sogar eingangs dazu angehalten, jegliche Schnörkel und Ausschmückungen tunlichst zu meiden. Es ging eher um das Meißeln an bestimmten Sounds, die zu den Texten passen. Hast Du sie mal live gesehen? Einzigartig. Da müssen sich Kante demütig in die zweite Reihe stellen.
Sonic, textlich magst Du recht haben. Aber ich habe es öfter mit Blumfeld’s „Tedtament der Angst“ und „Jenseits von jedem“ probiert und leider immer wieder nach 5 – 6 Stücken gelangweilt abgebrochen, b.z.w. mal wieder in der Mitte angesetzt und dann nicht bis zum Ende geschafft.
Mit Mut meine ich aber nicht nur, daß Instrumente virtuos genutzt werden, sondern daß die Stücke sich deutlich voneinander unterscheiden, unterschiedliche Rhythmen, Sounds, Harmoniefolgen präsentieren.
Diese Abwechslung konnte ich zumindest bei den 2 Blumfeld CDs nicht finden.
Meinst Du, die oben genannten sind deutlich anders/besser?
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