Re: ROLLING STONE März 2008

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wolfgang-doebeling
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KICKS ON 45 & 33

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nikodemusKann und würde ich alles nie bestreiten, Wolfgang. Aber, hätte ich mich wirklich dazu ausgelassen, was Dion beeinflusst, geprägt hat, wäre das sicherlich anmaßend. Mein „unnötig“ und wohl auch Micks Reaktion darauf bezog sich lediglich darauf, dass die paar Zeilen die du in dem Artikel darüber schreibst nur wie ein Seitenhieb gegen die Beatles ausschaut. Und dieser Eindruck entstand nicht zum ersten Mal bei deinen Texten. Vielleicht ist es ja auch Zufall, dass alle besprochenen Künstler mehr den Stones zugeneigt sind, who knows. In der Summe vielleicht mein Fehler, vielleicht. Andererseits ging das wohl nicht nur mir so.

Davon ab bin ich überhaupt kein überlebensgroßer Beatles Fan (beste LP: Hard Day’s Night * * * * 1/2), ebenso wie großer Stones Fan. Hat mich Geschmäckchen also gar nichts zu tun.

Doch, nikodemus, offenbar schon. Sonst würdest Du nicht von „Seitenhieb“ (!) sprechen. Oder Du hast nicht darüber nachgedacht. Das verräterische Wörtchen „Zufall“ (!) deutet auf letzteres hin. Dann hole das doch einfach nach und beziehe in Deine Überlegungen zweierlei mit ein: 1. Den objektivierbaren, weil erklärlichen Umstand, dass kaum ein in den Fifties musiksozialisierter Mensch dem Phänomen Beatles anfangs etwas abgewinnen konnte, schon gar nicht in Amerika. Und schon überhaupt nicht solche mit allen Wassern gewaschene Profis wie etwa Lee Hazlewood oder Ahmet Ertegun oder Bob Johnston oder Marshall Chess. Oder Dion. Damit beschäftigen mussten sie sich freilich schon, Beatlemania wurde das ja nicht umsonst genannt. Das beherrschte Medien wie Markt. 2. Den „subjektiveren“, wiewohl ebenfalls nachvollziehbaren Faktor, den man „gewachsenes Musikverständnis“ nennen könnte und der selbstverständlich Affinitäten zeitigt. Ästhetische Verwandtschaftsverhältnisse, durchaus über Stilgrenzen hinweg. Anders ausgedrückt: mit den von mir am meisten geschätzten Künstlern verbindet mich nicht selten auch ein „Gleichklang“, was die Wertschätzung der Musik Dritter betrifft. Selbst mit Scott Walker, des Rhythm & Blues eher unverdächtig, ergaben sich etliche Übereinstimmungen, auch und gerade in Bezug auf die Stones.

Was mich zu obiger Replik bewog, war die unausgesprochene Unterstellung, ich würde auf dem inkriminierten Aspekt herumreiten. Das Gegenteil ist der Fall, ich muss ihn schon aus Platzmangel meist randständig behandeln oder ganz ausblenden.

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