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CordUm mal inhaltlich auf die Artikel einzugehen:
Wie findet ihr das denn, dass Niedecken seine Texte immer noch erklärt?
Für mich ist das in großen Teilen verzichtbar, weil ich mir einbilde, weitgehend zu verstehen, was Niedecken mit seinen Texten zum Ausdruck bringen möchte. Das liegt in meinem Falle (bei KL und Jan Wölfer ist das sicher ähnlich gelagert) daran, dass ich mich schon längere Zeit mit den Songtexten, vielen Büchern, Filmen, Interviews von und über BAP auseinandergesetzt habe. Der Eindruck, den ich dabei erlangt habe ist, dass ich Niedecken bis auf Weiteres als einen wahrhaftigen, glaubwürdigen Menschen einschätze, der zu seinem Wort steht. Das auch er kein Heiliger ist, Fehler, Dummheiten und Unverständliches macht, ist sowohl mir als auch Niedecken selbst durchaus bewusst. Auch ist mir klar, dass ich mehr oder weniger nur das Bild von Niedecken sehe, das ich mir aufgrund der genannten (öffentlichen) Quellen gemacht habe, da ich den Menschen leider nicht persönlich kenne.
Dennoch halte ich die Erklärungen nicht für überflüssig, da sie den Eindruck, den die Songs hinterlassen, vervollständigen und vertiefen helfen.
Besonders bei den Stücken des aktuellen Albums kann man auf der dazugehörigen Webside zu jedem Stück Informationen nachlesen, die zum Teil weit über den eigentlichen Inhalt des jeweiligen Textes hinausgehen. Natürlich wird es Leute geben, die auch diesen Informationen nichts Neues mehr abgewinnen können, aber zum Verstehen der Inhalte, oder was Niedecken dazu brachte, genau dieses Thema aufzugreifen, tragen sie bei.
Zusätzlich scheint Niedecken sich im Laufe der Jahre aufgrund von Missverständnissen, angeblichem Gutmenschentum und allgemeiner Abneigung des ihm nicht abzusprechenden „Kölner Naturells“ in der unfreiwilligen Situation zu sein, sich, seine Texte und sein Engagement für verschiedene Projekte ständig rechtfertigen zu müssen. Und das auch, obwohl er für sich in Anspruch nimmt, dies nicht nötig zu haben.
Was haltet ihr vom Turban-Text
Ist ein bisschen konstruiert, wie er den Effjott, Glaubensbekenntnisse, und das Miteinander unterschiedlicher Kulturen verbindet. Aber die Kritik, dass er damit, wieder einmal, mit dem einfachen Rezept von Respekt und Fairness die Welt retten will, halte ich nicht für zutreffend. Ich glaube, dass auch Niedecken weiß, dass es für ein friedliches Zusammenleben mehr als die genannten Aspekte benötigt. Als Teil zur Lösung darf man das Ganze aber schon sehen, auch wenn Fairness und Respekt (zu dem auch die Fähigkeit gehört, nicht nur an sich selbst zu denken) allgemein eher weniger angesagt sind.