Re: Niels Frevert – Du kannst mich an der Ecke rauslassen

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SokratesGanz im Gegenteil, und so sehr ich das mag, ja bewundere, was Hr. Diestelmeyer sich an Zeilen einfallen lässt, kann ich Teile nur wohldosiert hören, weil es mir zuviel werden kann. Ein Stück wie „Der Wind” ist hohe Kunst, kann mir aber nachhaltig den Tag ruinieren, bzw. kann ich nur auflegen, wenn es zur Stimmung passt. Anderes lehne ich ganz ab („Diktatur der Angepassten”, „Krankheit als Weg”), aus genau dem Grund, dass ich über diese Themen niemals Liedtexte schreiben würde), drittes erlebe ich als intelligentes Spiel mit Schlagerklischees („Wellen der Liebe”).

Das sind sehr interessante Beispiele die vor allem das große Spektrum aufzeigen das Distelmeyer abdeckt.
„Krankheit als Weg“ empfinde ich tatsächlich auch als aufdringlich und unter dem Dach des gut Gemeinten etwas zu platt. Aber versuchen kann man es ja mal.
„Diktatur“ hingegen finde ich großartig. Das zornige „Gebt endlich auf“ ist doch eigentlich reiner Punk. Da will er dem Hörer wirklich den Tag ruinieren. Und wenn ihm das auch noch gelingt ist das doch geil. Der Song lebt.

Wenn Distelmeyer hingegen Kunst zusammentextet, ruiniert es mir auch wenn nicht den ganzen Tag, so zumindest den Augenblick, obwohl diesmal vom Autor gar nicht beabsichtigt. Ich habe mich in der Tat selten über eine Neuerscheinung so geärgert wie über das letzte Blumfeld-Album. Da die Platte aber weitgehend ordentlich besprochen wurde, liegt das wohl an mir. Für mich ist das Album der perfekte Soundtrack für die zahlreichen Zoodokus im TV.

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