Die besten ESP-DISK‘ Alben

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  • #64791  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    find ja was ein bißchen fehlt sind „beste alben“ threads für andere labels als blue note… gibt vielleicht ein paar naheliegendere als ESP, wie Prestige und Riverside… aber bei der relativen free jazz begeisterung hier und weil ich ganz eigennützig das gefühl hab dass ich jetzt eher bereit bin als früher auch für die wilderern sachen… ;-)
    allgemein hab ich ja das gefühl, dass die altsaxophonisten aus der zweiten reihe, howard, brown, tyler, simmons, byard lancaster ein ziemlich guter einstieg in den freejazz sind, vielleicht ein einfacherer als die etwas prominenteren tenorsaxophonisten, coltrane, shepp, ayler, wright, lowe… ich mag auch alben mit klarer struktur, wo nicht allzuviele bläser durcheinanderspielen – so komm ich zu meiner etwas einseitigen liste… würd mich echt freuen wenn der eine oder andere auch noch was dazutun würde…

    1) Marion Brown Quartet – s/t
    2) Henry Grimes – The Call
    3) Ronnie Boykins – The will come is now
    4) Charles Tyler – Eastern Man Alone
    5) Noah Howard Quartet -s/t
    6) Marion Brown – Why Not?
    7) Sonny Simmons – Music of the spheres
    8) Sonny Simmons – Staying on the watch
    9) Paul Bley Trio – Closer
    10) Frank Lowe – Black Beings

    eine explizite empfehlung vielleicht für das boykins album, das ist fast schon soul jazz mit free elementen (eins meiner lieblingsgenres), ein bißchen sorgfältiger gemacht als viele esp produktionen, zwei tolle, weniger bekannte saxophonisten drauf (monty waters und jimmy vass) aus der spätzeit des labels…
    grimes ist in der seltenen besetzung klarinette, bass, schlagzeug, leicht richtung freie kammermusik… ähnliches könnte man über das tyler album sagen, saxophon, cello, bass, bass, ein bißchen wilder aber auch super interessant…

    nehm mal an, eine gebildetere liste hat auch ein paar albert ayler alben, die muss ich echt mal hören, weiß nicht so recht was da ein guter einstieg ist, bin nie reingekommen…

    ps: kein vinyl, aber auf lastfm kann man in fast alle alben in voller länge reinhören…
    http://www.lastfm.de/label/ESP+Disk

    --

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    #7243781  | PERMALINK

    atom
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    Die herausragendsten ESP Alben sind zwar Jazzalben aber man sollte das Label nicht nur auf Jazz reduzieren.

    Meine Liste kommt später, sie enthält auf den vorderen Plätzen aber hauptsächlich Ayler, Wright, Coleman, Murray & Sanders.

    --

    Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
    #7243783  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

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    ich poste mal direkt nochwas, meine meinung zu „we are the levitts“ der familie levitt…; das album stammt aus der späteren zeit von esp als dort alle möglichen seltsamen sachen erschienen, zum teil so seltsame sachen dass man sich fragt ob der bemerkenswerte output an free jazz alben nicht ein reiner glückstreffer war… die legende sagt dass der dreizehnjährige sean levitt 1968 im central park gitarre übte und direkt von den „talentscouts“ von esp für ein album verpflichtet wurde… wie das im leben so ist schaffte es dann aber seine mutter stella levitt, die hauptakteurin auf dem album zu werden… seans eltern al und stella waren, wenn man so will, musiker des cool jazz für die sich zu der zeit keiner mehr so richtig interessierte, es war ihr erstes eigenes album, das kam sicherlich willkommen… [papa al hatte mit paul bley, barney wilen, charles mingus, paul bley und vielen anderen zusammengearbeitet] sean, der offenbar ein schwieriger mensch war musst nocheinmal dreißig jahe warten bis er sein erstes richtiges album aufnehmen konnte [diese alben höre ich im moment dauernd, wenn man sich für jim hall, jimmy raney, klassische jazzgitarre interessiert sind das herausragende alben; find ich, er starb 2002 mit etwa 50]

    wenn man auf das cover des albums guckt

    dann sieht man einen haufen (6) schäl grinsende kinder, die schäl grinsende mama, die offensichtlich der chef ist und zwei, al und sean, die irgendwie gern ganz woanders wären und nach ärger aussehen…

    wer weiß wie ein album geworden wär auf dem sean mit percussion begleitung sein ding gemacht hätte, so spielt er ein paarmal eine leadgitarre die recht unkonventionell ist aber im mix ziemlich untergeht; mama levitt ist offensichtlich ein passabler sarah vaughan ersatz, sie hat eine überaus interessante intonation (…) und singt wenig überaschend gerne jazz standards… (im grunde die gelungensten teile des albums, then was then etwa oder o amor paz) und dann durften statt sean noch ein haufen andere freunde der familie ihren teil zum album beisteuern… der verlobte der einen tochter hat ein bekifftes stück geschrieben, der junge chick corea macht wenig überaschend eine gute figur wenn er mal in den vordergrund kann… ganz seltsam sind die psychedelischen sachen… ich war ja damals 67 nicht dabei… aber irgendwie find ich, so die volle leichtigkeit des summer of love kommt hier nicht so recht durch, bei aller mühe, das songwriter team bob leeman mit seinem texter frank lauria hat zwei songs geschrieben;
    oberflächliches googlen hat ergeben dass lauria sich inzwischen mehr richtung fantasy und horror orientiert hat, das passt auch, hier ein auszug

    „the saints of my city are children
    little girls and boys
    with phosphorecent minds and beautiful toys
    eager to play their elegant games
    looking each day for the secret of their names
    and the answers they already know“

    dann gibt es noch ein paar echte sonderbarkeiten auf dem album, wie das lied „once i had a little duck“, dass sich von „alle meine entchen“ vor allem dadurch unterscheidet, das es eine eigenkomposition eines schäzungsweise vier jahre alten kindes ist (aber total begabt :lol:)…

    das komischste ist aber eigentlich, dass das ganze kein schlechtes album geworden ist, man kann eine prima zeit damit verbringen (muss auch kein großer jazzfan sein dafür…)… letztlich, was stella levitt gelingt, ist mit ähnlichem material ein album aufzunehmen das gar nichts von der zigarren und whiskey bräsigkeit einer diana krall hat (schlechter vergleich, hasse diese sachen und bin nicht sehr firm)

    voila:
    http://www.lastfm.de/music/Levitts/We+Are+The+Levitts

    --

    .
    #7243785  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    Beiträge: 13,468

    atomDie herausragendsten ESP Alben sind zwar Jazzalben aber man sollte das Label nicht nur auf Jazz reduzieren.

    Meine Liste kommt später, sie enthält auf den vorderen Plätzen aber hauptsächlich Ayler, Wright, Coleman, Murray & Sanders.

    das hatte ich gehofft…

    was ist denn von den nicht-jazz alben wirklich gut? den namen „the fugs“ trag ich so in etwa mit mir rum seit mit 15 jack kerouac gelesen hab, das ist aber auch alles was ich weiß… [im grunde ist dieses genreübergreifende ja auch eine interessante gemeinsamkeit mit BYG, vielleicht auch einen thread wert…, die haben ja vielleicht auch noch bessere sachen, jet propeled photographs von soft machine jedenfalls und das erste daevid allen album, was handfestes also]

    --

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    #7243787  | PERMALINK

    atom
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    redbeansandrice
    was ist denn von den nicht-jazz alben wirklich gut?

    Eigentlich nur Pearls Before Swine, mit Abstrichen auch noch The Holy Modal Rounders und The Godz.

    --

    Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
    #7243789  | PERMALINK

    atom
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    Eine absolute Empfehlung sind sämtliche ESP-Alben von Frank Wright (allesamt zwischen * * * * und * * * * 1/2), in der Tradition von Albert Ayler aber dennoch sehr eigen. Besonders empfehlenswert sind seine Quartettaufnahmen „Your Prayer“ und die posthum veröffentlichte Liveaufnahme in selber Besetzung vom Moersfestival 1974 titels „Unity“.

    --

    Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
    #7243791  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

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    atomEine absolute Empfehlung sind sämtliche ESP-Alben von Frank Wright (allesamt zwischen * * * * und * * * * 1/2), in der Tradition von Albert Ayler aber dennoch sehr eigen. Besonders empfehlenswert sind seine Quartettaufnahmen „Your Prayer“ und die posthum veröffentlichte Liveaufnahme in selber Besetzung vom Moersfestival 1974 titels „Unity“.

    in die „unity“ hab ich gestern mal kurz reingehört (musste nebenher arbeiten dafür war das eher ungeeignet aber) die machte einen echt guten eindruck, danke, da werd ich nochmal mehr zeit investieren! an der complete esp disk recordings doppelcd hatte ich mir schonmal die zähne leicht ausgebissen aber wie so oft bei dieser art von musik kann man dann ja den fehler genausogut bei sich suchen…

    --

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    #7243793  | PERMALINK

    atom
    Moderator

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    Wundert mich etwas, dass du bisher keinen Zugang zu Frank Wright finden konntest, zumal du mit „Marion Brown Quartet“ eine nicht unwesentlich anders strukturierte Platte auf #1 hast. Alles in allem bleibt das Wright Quartett sehr organisch/geerdet und selbst in den langen Kompositionen immer nachvollziehbar.

    --

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    #7243795  | PERMALINK

    napoleon-dynamite
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    Jazz Faves on ESP:

    1. ALBERT AYLER – Spiritual Unity * * * * 1/2
    2. MARZETTE WATTS ENSEMBLE – Marzette and Company * * * * 1/2
    3. AYLER, CHERRY, TCHICAI, RUDD, PEACOCK & MURRAY- New York Eye and Ear Control * * * * 1/2
    4. ALBERT AYLER – Spirits Rejoice * * * * 1/2
    5. FRANK LOWE – Black Beings * * * * 1/2
    6. FRANK WRIGHT – Your Prayer * * * *
    7. MARION BROWN – Why Not? * * * *
    8. HENRY GRIMES – The Call * * * *
    9. NEW YORK ART QUARTET – New York Art Quartet * * * *
    10. SUN RA – The Heliocentric Worlds of Sun Ra * * * *

    [FRANK WRIGHT – Unity * * * * 1/2]

    Außer Konkurrenz noch ausgesprochen hörenswert: „One Nation Underground“ und „Balaklava“ von Pearls Before Swine, „Call Me Burroughs“ von William S. Burroughs.

    --

    I'm making jokes for single digits now.
    #7243797  | PERMALINK

    atom
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    Napoleon Dynamite
    3. AYLER, CHERRY, TCHICAI, RUDD, PEACOCK & MURRAY- New York Eye and Ear Control

    Fantastisches (und sehr unterschätztes) Alben, das leider in der damaligen Rezeption völlig falsch verstanden wurde. Für mich der Missing Link zwischen „Free Jazz“ und „Ascension“.

    --

    Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
    #7243799  | PERMALINK

    Anonym
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    Napoleon DynamiteJazz Faves on ESP:

    1. ALBERT AYLER – Spiritual Unity * * * * 1/2
    2. MARZETTE WATTS ENSEMBLE – Marzette and Company * * * * 1/2
    3. AYLER, CHERRY, TCHICAI, RUDD, PEACOCK & MURRAY- New York Eye and Ear Control * * * * 1/2
    4. ALBERT AYLER – Spirits Rejoice * * * * 1/2
    5. FRANK LOWE – Black Beings * * * * 1/2
    6. FRANK WRIGHT – Your Prayer * * * *
    7. MARION BROWN – Why Not? * * * *
    8. HENRY GRIMES – The Call * * * *
    9. NEW YORK ART QUARTET – New York Art Quartet * * * *
    10. SUN RA – The Heliocentric Worlds of Sun Ra * * * *

    [FRANK WRIGHT – Unity * * * * 1/2]

    Außer Konkurrenz noch ausgesprochen hörenswert: „One Nation Underground“ und „Balaklava“ von Pearls Before Swine, „Call Me Burroughs“ von William S. Burroughs.

    Magst du Sonny Simmons nicht? Was ist mit dem ersten Frank Wright-Album? Läuft „Unity“ ausser Konkurrenz, da nur auf CD erschienen? Kennst du das letzte Grimes-Album „Solo“?

    --

    #7243801  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

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    atomWundert mich etwas, dass du bisher keinen Zugang zu Frank Wright finden konntest, zumal du mit „Marion Brown Quartet“ eine nicht unwesentlich anders strukturierte Platte auf #1 hast. Alles in allem bleibt das Wright Quartett sehr organisch/geerdet und selbst in den langen Kompositionen immer nachvollziehbar.

    wundert mich selbst, zumal ich noah howard bisher immer ziemlich gut fand (sehe grad, howard ist auf den esps nicht mit dabei, aber jacques coursil…), glaub das hat mich etwas auf dem falschen fuss erwischt – deshalb bin ich da ziemlich optimistisch…

    --

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    #7243803  | PERMALINK

    napoleon-dynamite
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    @kramer
    Simmons‘ „Music from the Spheres“ käme definitiv auf einem der weiteren Plätze, die „Frank Wright Trio“ LP kenne ich noch nicht, wie auch zB. das erste Burton Greene Album. Beim Ranking habe ich mich auf die klassischen ESP 1000-3000 Series beschränkt.

    Lohnt sich „Orgasm“ von Cromagnon?

    --

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    #7243805  | PERMALINK

    Anonym
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    Napoleon DynamiteLohnt sich „Orgasm“ von Cromagnon?

    Ich würde sie nicht als lohnend bezeichnen, auch wenn sie ebenso witzig wie absurd ist. Quasi ein akustischer Monster-B-Movie.

    --

    #7243807  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    ich muss ja sagen… so gern ich die sonny simmons alben mag hab ich eine weile überlegt ob ich sie nicht rauslasse aus der liste – als ich sie zum ersten mal gehört hab war ich schon etwas enttäuscht, so hard boppig, und ganz weggegangen ist das nicht, ich hör die zwar, mehr als vieles andere, aber so toll wie seine alben mit prince lasha oder die neuen alben auf jazzaway (kenn ich zwei von) find ich sie ganz klar nicht

    mich würden ja meinungen zu den alben von byron allen und giuseppi logan interessieren…

    --

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