Re: Graphic Novels

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ursa-minor

Registriert seit: 29.05.2005

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Mikko Und ich würde wohl auch die von Dir, ursa minor, genannten Beispiele lieber als herkömmlichen Roman (von mir aus mit einzelnen Illustrationen) lesen.

Was natürlich wieder grundsätzlich die Frage aufwirft, ob das Comic/die Graphic Novel näher am Film oder näher am Buch ist.

Gerade die längeren Geschichten könnte man in einen Film gar nicht reinpacken, weil es zu viele Handlungsstränge, zu viele Personen und zu viele Orte gäbe, so dass die Zuschauer bereits nach kurzer Zeit überfordert wären. Gott gnade uns sollte es jemals einen Sandman-Film geben. Und auf den Bone-Film schaue ich auch eher mit gemischten Gefühlen.

Allerdings würde ich zum Beispiel bei Cerebus (selbst angesichts der manchmal endlos erscheinenden Theorie- und Politikdiskussionen in Church & State) nie zugunsten des Textes auf die Bilder verzichten wollen, denn der schlechtgelaunte kleine Aardvark wächst einem doch unglaublich ans Herz. Und die kleine Elfe erst. Und die ganzen Anspielungen an Captain America, an die Marx Brothers, Tolkien und was weiß ich an was noch könnte man in einer reinen Text-Version wohl kaum adäquat rüberbringen.

Dadurch, dass es im Comic weniger Platz für den Text gibt, sind eben doch mehr Infos in den Bildern enthalten. Und während man den Sandman wahrscheinlich auch recht gut als Roman verfassen könnte, würden bei Cerebus 50 % des Inhalts und bei Bone 50 % des Charmes verloren gehen. Und Y würde sich vermutlich kein Mensch kaufen.

So zumindest meine bescheidene Meinung.

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C'mon Granddad!