Re: Top 10 Städte der USA

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nail75

Registriert seit: 16.10.2006

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topsDie Amtrak-Fahrt war klasse. Etliche interessante Leute kennengelernt. Auf besonderen Komfort lege ich keinen Wert. Mit dem Greyhound habe ich die USA früher auch gerne bereist. Allemal lehrreicher als isoliert im PKW. Das öffentliche Nahverkehrssystem in St.Louis hat fraglos Mängel, besticht aber zunächst einmal durch seine bloße Existenz. Keine Selbstverständlichkeit im Mittleren Westen. Die Uferbefestigung ist tatsächlich wüst, doch schrieb ich von Dampferfahrten, die vor allem flußabwärts recht picturesque sind. Der Gateway Arch ist nicht gerade Big Ben, aber halt weithin sichtbar und Skyline-prägend. „Heruntergekommen“? Sonderlich gepflegt, da hast Du Recht, ist die Innenstadt nicht. Ein paar Außenbezirke schon. Einen „Rathskeller“ oder sonstige „Zeugnisse“ deutscher Einwanderer habe ich nicht gesucht. Auch solche französischer oder englischer nicht. Wenn ich deutsche Schilder in Amerika sehen will, fahre ich nach Fredericksburg, Tx. Dort tragen selbst die Straßen deutsche Namen. Und ein Oktoberfest gibt es auch. Die Parallele zwischen Baltimore und Cornwall drängte sich mir in Bezug auf Klima und kulturelles Flair auf. Nicht von ungefähr übrigens, denn ein recht großer Anteil der Siedler in Maryland stammen ursprünglich aus westenglischen Küstenstädten. Schade, daß es Dir weder in St.Louis noch in Baltimore gefallen hat. Mir schon.

Wie gesagt, in Baltimore habe ich mich nur kurz aufgehalten. Es war aber keine Stadt, die ich ins Herz geschlossen habe. Es war eben ok, nicht mehr.

Bei allem Verständnis für den Cornwall-Vergleich: In Cornwall fallen im Winter keine vergleichbaren Mengen an Schnee. Und Städte gibt es da auch nicht wirklich. ;-)

Natürlich ist die reine Existenz eines akzeptablen Nahverkehrssystems im Midwest keine Selbstverständlichkeit. Man denke an die Gruselstadt Cincinnati. Oder an Louisville. Oder Indianapolis. Eine Dampferfahrt habe ich leider nicht gemacht, war bestimmt sehr hübsch. Ich wäre ja nur dankbar gewesen, wenn ich irgendeinen Ort in St. Louis gefunden hätte, der so etwas wie Individualität gehabt hätte. Dazu tragen historische Gebäude natürlich bei, aber in St. Louis gibt es so etwas einfach nicht. Klar, es kann nicht alles aussehen wie Savannah, aber es wirkte schon besonders steril. Und anders als in Chicago habe ich keine Orte gefunden, an denen ich mich irgendwie wohlgefühlt hätte. Naja, irgendwann waren die 2 Wochen auch vorbei. Jeder macht eben andere Erfahrungen.

Der Vorteil von Greyhound ist, dass die Busse billig und pünktlich sind, Amtrak-Züge dagegen teuer und langsam. Außerdem fahren sie viel zu selten, jedenfalls außerhalb der Ostküste.

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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.