Re: KnowHows Faves on 45

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knowhow

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Dead Kennedys , Cherry Red Rec 16, GB 1980

Kill The Poor/In-Sight

George W. Bush wird sicher zu recht von vielen Zeitgenossen als einer der, sagen wir es mal relativ freundlich, unerfreulichsten US-Präsidenten aller Zeiten angesehen. Dabei wird oft vergessen, dass sich in den 80ern mit dem ehemaligen B-Film-Cowboy Ronald Reagan ein ebenso gefährlicher und unberechenbarer Mann an den Schalthebeln der Atombombe befand. Reagan hatte auch gnadenlos schon zuvor spärliche Gelder des US-Sozialsystems zusammengestrichen, sodass Sozialhilfeempfänger, die sich bis anhin mehr schlecht als recht durchbringen konnten, plötzlich zu tausenden auf der Strasse standen.

In dialektischer Art und Weise texte der manische Dead Kenneds-Frontmann Jello Biafra die zynische Haltung der Reagenregierung: „Kill the poor“. Pure Verzweiflung und Wut schlägt einem beim gnadenlos schnellen Punkstakkato der Dead Kennedys entgegen und schon der Bandnamen sagte uns: Die hoffnungsvolle Kennedyzeit ist vorbei. Kennedy ist tot, jetzt haben wir es mit Typen wie dem Sternenkrieger Reagan zu tun, die Milliarden für die Rüstung ausgeben und den Reichsten der Reichen die Steuren schenken, während die „unten“ nix mehr kriegen. „Kill The Poor“ eben. Dementsprechend auch das krasse Sinnbild des Baggers mit den Leichen in der Schaufel auf dem Cover. Verdeutlicht auch auf der Rückseite mit einer freien „Bearbeitung“ von Munchs „Der Schrei“.

Die Dead Kennedys haben mir damals sehr viel bedeutet und mit vielen Songs aus der Seele gesprochen.

[IMG]http://img265.imageshack.us/img265/9799/kennedysxj2.jpg

[IMG]http://img265.imageshack.us/img265/275/kennedys1sx4.jpg

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