Re: Kaufhausmusik

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otis
Moderator

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kurz zu strokes und d´dorf. da gehören sie doch hin. das ist designed music for designed people. *stichel, ironie, häme*
zu kaufhausmusik und den zusammenhang: ich freue mich oder ärgere mich wie oben von anderen beschrieben.

die anmerkung mit dem satie ist sehr löblich, aber ich sehs ein klein wenig anders, zumindest ihn nicht als vorläufer von eno.
heute hörst du in jedem zweiten film satie-anklänge.
für nichtkenner: satie galt, wie herbert schon sagte, als etwas verschroben. für mich ist er einer der ersten und ganz wenigen musikalischen dadaisten, dem es meines wissens in erster linie darum ging, klassischen ernst und klassische formvorstellungen über bord zu werfen und musik einfach nur musik sein zu lassen, ohne attitüde, ohne ausdruck, ohne inhalt. so gibt es auch den schönen musiktitel: stück in form einer birne.
dass diese musik dennoch eine ganz eigentümliche stimmung ausstrahlt, ist der reiz. saties klavierstücke z.b. sind nicht allzu schwer. die linke hand pendelt zwischen 2,3 akkorden, immer dieselben, und die rechte spielt irgendwelche ganz kleinen melodiechen dazu (gymnopedie und gnossienes, heißen die beiden kleinen sammlungen, glaube ich).. wenn du diese sachen kennst und dir dann heutige filmmusik anhörst, findest du ganz häufig ganz ähnliche figuren, bis hin zum unzitierten zitat.
und das ist dann irgendwie schade.

bei filmmusik höre ich sehr oft nur auf die musik und achte weniger auf den film. sie ist häufig reine zitatmusik und das ärgert, reizt aber eben auch manchmal zum zuhören.

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