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Lol, es scheint hier einige Leute zu geben, die aus irgendeinem Grund meinen, Elvis hätte ein Megaproblem mit dem Erfolg der Beatles. Was ist dafür eigentlich Eure Quelle?
Es gibt eine Aussage von Elvis, die ich hier mal sinngemäß wiedergebe: Trends in der Musikindustrie andern sich alle 6 Monate, man muss sich mit verändern, wenn man im Rennen bleiben will. 2. Zitat: „There is room for everybody in this business“.
Davon mal abgesehen ist Elvis Presley laut Billboard-Statistiker Whitburn der erfolgreichste Solokünstler der 50er vor Pat Boone, ebenfalls der erfolgreichste Solokünstler in den 60ern vor Ray Charles – ein Ära, in der die Boygroups (nenne ich frecherweise mal so ;-)) das Sagen hatten, und Nr. 13 in den 70ern, da Nr. 7 unter den Solokünstlern. Elvis war also nach den 50ern passé? Leute, schaut Euch mal die Vergleiche an… es gibt keinen anderen Künstler der das bislang geschafft hat. Auch die Beatles nicht, die taugen aber auch nicht als Vergleich, weil sie sich (rechtzeitig?) aufgelöst haben, außerdem sind sie eine Band, der ganze Vergleich zwischen Solokünstlern und Bands ist ohnehin wenig zielführend.
Elvis war natürlicherweise irgendwann nicht mehr der Spitzentrend, aber kommerziell erfolgreich war er bis zum Schluss. Bsp.: 1977 hatte er 2 Nr. 1 Hits in den Billboard-Country-Charts – vor seinem Tod! Und je ein Nr. 1 und Nr. 2 Album in den Country-Charts. Also passé sieht wohl anders aus. Allerdings ist kommerziell erfolgreich nicht immer gleichbedeutend mit sich künstlerisch entwickelnd. Bei Elvis gab es Phasen, bei denen das parallel lief, aber es gab auch Phasen, in denen er kommerziell nicht ganz so erfolgreich war, aber sich künstlerisch entwickelte und umgekehrt. Und da könnten wir doch mal drüber sprechen, welche Jahre das Eurer Meinung nach sind.
An die Beatles-Fans: Ich habe ja einen very soft spot for Sir Paul McCartney, deswegen zitiere ich ihn hier mal mit ein paar Worten über Elvis bevor ich mich aus dieser leidigen Beatles vs. Elvis-Diskussion ausklinke:
Über den Besuch der Beatles bei Elvis zuhause am 27.8.1965
„It was a great evening. I’ve heard people have said it was real weird and he was all drugged out ans so were we, and it was all crazy. It really wasn’t. It was a very straight evening. We were major fans of Elvis, particularly his work before he joined the Army. He was really brilliant. […] We were totally in awe of him.
Paul McCartney über Heartbreak Hotel:
„Elvis is a truly great vocalist, and you can hear why on this song. His phrasing, his use of echo, it’s all so beautiful… As if he is singing it from depth of Hell. It’s a perfect example of a singer being in command of a song.“
Über seine Elvis-Hörgewohnheiten heute:
„And then I have my days when I’ll listen only to Elvis and, when I do that, I’ll be telling myself that nothing gets close to him in terms of brilliance.[…] I doubt very much if the Beatles would have happened if it was not for Elvis.“
Quelle: Ken Sharp: Writing for the King, 2006
Sorry für den Off-Topic-Teil :-).
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