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patricia66Interessante
Diese ganz Diskussion um Elvis als den legitimen King of Rock ’n’ Roll halte ich ehrlich gesagt für fehlgeleitet. Es reduziert Presley im Grunde auf die Jahre 1956 bis 1959, wozu gerade Biografen wie die von Hopkins und Guralnick ganz wesentlich beigetragen haben. Einen Musiker, der aus sich selbst heraus so cross-genre wie Elvis (man siehe hierzu nur mal Sam Phillips Aussagen) war ausschließlich aus einer puristischen rockhistorischen Sicht zu interpretieren, wird ihm nicht gerecht. Sicherlich ist Guralnicks Biografie bislang noch die erträglichste, was allerdings nicht über die erheblichen Mängel in seiner Recherche und Darstellung vor allem der Jahre ab 1960 hinwegtäuschen kann.
Es gibt eine ganze Reihe von Musikhistorikern, die die Rise-and-Fall-Story Guralnicks (Rise = 1. Band, Fall = 2. Band) im Grunde widerlegt haben (darunter so bekannte Namen wie Wolfe, Frith, Pleasants, Middleton und Friedwald), indem sie auf die Kontinuität in Presleys Schaffen aufmerksam gemacht haben. Alle genannten haben über Presley „nur“ Essays geschrieben, die aber eins vollkommen richtig machen, sie orientieren sich fast ausschließlich, an dem, was in seiner Musik, seinem Gesang, seiner Technik zu hören ist. Auf diese Weise bringt jeder einzelne von ihnen Presley mehr auf den Punkt als Guralnick in seinen 1.300 Seiten.
Elvis auf seine frühe Phase bis zum Eintritt in die Armee zu reduzieren, ist natürlich Humbug.
Bis auf seine späte Phase war er jederzeit in der Lage; als Sänger, Interpret und Entertainer auf dem höchsten Niveau zu agieren.
Eine kontinuierlich hohe Qualität bei Elvis‘ Output kann ich aber nicht erkennen. Schliesslich waren die 60er bis zum Comeback doch eher dürftig.
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