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nail75Da fragst Du den Falschen. Du weißt das sicher besser.
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Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass Elvis nicht auf R’n’R oder R’n’B fixiert war – wenn ein Produzent mit ihm ein Gospelalbum/Gospelaufnahmen hätte machen wollen, hätte er bestimmt nicht abgelehnt. Außerdem bezog ich mich nicht auf seine Phrasierung oder seine Einflüsse, sondern auf den Grundcharakter der Musik.
Ob ‚blue moon‘, ob ‚crying in the chapel‘ – oder sogar ‚are you lonesome tonight‘ : ELVIS‘ geniale Interpretationen allein dieser 3 songs sind nur aus seinem sprituellen Wesen erklärlich. Daß er
zugleich songs wie ‚fever‘ , ‚one night with you‘ , ‚hound dog‘ oder ‚blue suede shoes‘ mit gleicher
Verve wie kein Anderer beherrschte, rührt a u c h nur daher.
Wer Guralnick las, erfuhr mehr als oft daraus, wie extrem Elvis in sich gespalten war, was die Hinterfragung seiner wahren Identität als ‚ganz normaler Mensch‘ betraf ; bishin zur Frage, ob er
womöglich von GOTT mit seinem Talent auserkoren sei, und ob er der Herausforderung je gerecht
werden könne.
Überwiegend ließ er sich eigentlich jeweils vom „Geldregen“ treiben, den sein Colonell clever
auslöste. Ob Elvis jemals wirklich eine autarke Künstlerpersönlichkeit war, die selbst bestimmte,
was ihr definitiv bedeutend war, scheint eindeutig nicht so.
Sein ’68er Comeback fand erneut ‚zwiespältig‘ statt, als er im gleichen Zeitraum mit ‚guitar man‘ und
‚in the getto‘ nochmal wieder richtig gute Hits erntete. Mit rock + gospel.
Spätestens aber ab dann verlor er sich zusehends unglücklicher werdend. Von ihm blieb nur die
Karikatur seiner selbst, die er in LAS VEGAS für ein ‚Allerweltpublikum‘ zelebrierte, als sei ihm
sein Talent vollkommen egal gworden.
Der allein lebendig zur Welt gekommene Zwilling, der seine Mama über alles liebte, und den es
als Kind in Memphis am liebsten in die Kirchen der ‚Schwarzen‘ wegen deren gospelsongs zog,
und der als völliger nobody für seine Mutter in den ’sun-studios‘ ‚that’s allright mama‘ einsang,
gelangte am Ende anscheinend nie über eben diesen seinen Ursprung wirklich hinaus.
‚Graceland‘ blieb sein einziger Ausgangs- und Endort. Lange noch mit seinem Vater unter
eigenem Dach, und endless seinen ‚berühmten Kumpels‘ teils aus der Kindheit, ohne die er
nicht konnte. Ein im Prinzip völlig häuslicher Mensch, der extrem unter dem Druck litt, durch seine
künstlerische Gabe von der Welt menschlich vollkommen über/fehleingeschätzt worden zu sein.
Als vergangenes Jahr M. Jacksons Todumstände publik wurden, kamen mir zwangsläufig die
durchaus nicht unähnlichen Umstände ELVIS‘ Todes in Erinnerung.
Der Preis des Ruhmes von KINGS des Rockbuiz blieb der gleiche.
Uns bleibt „nur“ die Musik…..und vor allem Respekt !
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