Re: Radiohead – In Rainbows

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909

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Also jetzt mal im Ernst: Einer Band GELDMACHEREI vorzuwerfen, die ein Album zum Download anbietet, dessen Preis man selbst bestimmen darf (!) – das kann man schon fast als böswillig bezeichnen. Ich finde es, wie es hier auch schon anklang, absolut legitim, wenn man den Download für 0 Euro macht UND sich dann anschließend noch die CD (oder LP) kauft, um eine bessere Klangqualität und überhaupt einen physischen Datenträger „für’s Regal“ zu bekommen. Wer dennoch bezahlt, kann eben frei entscheiden, wieviel ihm dieses spezielle Angebot Wert ist (was es i. Ü. von so ziemlich allen anderen Angeboten unterscheidet, die auf dem freien Markt erhältlich sind)! Das Angebot besteht ganz einfach darin, das neue Album FRÜHZEITIG, also unmittelbar nach Fertigstellung hören zu können und DRM-freie mp3s zu erhalten – in 160kbps, einem Standard, der vielen durchaus ausreicht. Das ist doch ein vollkommen legitimes, ja aufgrund der freien Preiswahl geradezu vorbildliches Angebot! Wo ist das denn bitte Geldmacherei?
Eine Einschränkung will ich gerne zugestehen: Es wäre durchaus angebracht gewesen, auf der Homepage darauf hinzuweisen, dass die mp3s nur in 160kbps daherkommen, so dass man als Käufer wirklich präzise weiß, was man da kauft und eben dahingehend ’seinen‘ individuellen Preis spezifiziert. Aber auch dieses kann man m. E. nicht als böse Absicht im Sinne von Geldmacherei unterstellen, sondern könnte beispielsweise mit dem Datenumfang zusammenhängen.
Noch eine Bemerkung zu den 160kbps: Klar – je besser die Soundqualität, desto besser, 320 wären mir auch lieber gewesen und auch ich hoffe auf eine Steigerung auf den schweren Vinyls. Dennoch – sich hier mit einer Meinung zur neuen Platte zurückzuhalten nur weil man das Ganze noch nicht auf Vinyl gehört hat, ist doch wohl übertrieben! Die Songs, die Melodien, die Instrumentierung sind doch wohl auch bei 160kbps schon zu bewerten; die Soundqualität zum einzigen Kriterium zu erheben, wird der künstlerischen Qualität der Platte m. E. nicht gerecht. Wie Doebeling neulich feststellte, gibt es einen Unterschied zwischen Audiophilie und Audiophilismus.

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Kommt Zeit, kommt Rat, kommt Fusselbart, kommt Rasierapparat. - Element Of Crime -