Re: Lieder ohne Worte – Delias Kreis der Davidsbündler

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katharsis

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Von der wirklich schönen Suite gibt es auch eine 1911 orchestrierte Version von Andrè Caplet, die einem bei einer guten Aufnahme Tränen in die Augen steigen lässt.
Interessant ist vielleicht noch zu erwähnen, dass Debussy im letzten Teil der Suite sein gespaltenes Verhältnis zu Richard Wagner musikalisch aufgreift und ein Motiv aus Tristan und Isolde mit einer Geschichte über einen Hampelmann (Golliwogg) assoziiert.

Debussy ist mit Sicherheit einer der interessantesten, aber zuweilen auch sperrigsten, – weil (immer noch) sehr avantgardistisch – Komponisten Frankreichs. Insofern kann man vielleicht heute nochvollziehen, was damals unter einer neuen Tonsprache verstanden wurde, bzw. kann man im Vergleich zu bspw. Saint-Saens eine andere Form der Bildsprache ausmachen. Gerade in seiner orchestralen Musik kommt die Verwendung dissonanten Materials immer wieder zum Vorschein, was die Rezeption damals vielleicht nicht immer einfach gemacht hat und das Werk Debussy`s bis auf „Arabesque“ etc. etwas in den Hintergrund gedrängt hat!
Darüberhinaus lohnt sich ein Blick zum etwa zeitgleich lebenden Gabriel Fauré, der auch oder gerade für Klavier wunderbare Musik geschrieben hat.

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"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur III