Re: Travis

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herr-rossi
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@sebsemilia: Für mich ist „The Man Who“ die Entwicklung dessen, was sich am Ende von „Good Feeling“ abzeichnete, also „I Love You Anyways“, „More Than Us“ (in der Single-Version allerdings noch intensiver), „Falling Down“ und „Funny Thing“. Die offensiveren Songs sind sicher vor allem unter dem Eindruck des Britpop-Fiebers 1994/96 entstanden. Travis wurden ja anfangs von Noel Gallagher protegiert. Aber wenn ich mich an Interview-Aussagen erinnere, waren für Fran Healey eher REM, Dylan, Joni Mitchell usw. die großen Vorbilder.
Auch wenn man „All I Wanna Do Is Rock“ genauer hört und das leider selten gezeigte, anrührende Video sieht, ist schon deutlich, dass Travis keine „Lads“ wie Oasis sind. Ich finde „Good Feelings“ auch großartig, aber die Intensität und den Melodienrausch von „The Man Who“ möchte ich nie mehr missen, eines meiner absoluten Lieblingsalben. Zum Glück hat es mir, wie bei meinen anderen Lieblingsalben, vorher niemand gesagt, dass hier etwas ganz Großes auf mich zukommt. Ich konnte es selbst entdecken.
Informationen aus erster Hand hat Wolfgang Doebeling, der kennt Fran Healey wohl recht gut.

PS: Travis kann ich nicht lieblich finden. Gerade das letzte Album, mit dem ich mich zugegebener Weise schwer tue, wischt diesen Eindruck fort, den „The Invisible Band“ vielleicht auslösen könnte. Allerdings hat Fran einen ausgesprochen Pop-Instinkt, es macht ihm Spaß, Hits zu schreiben. Auch seine liebevolle „Baby One More Time“-Version halte ich für eine wunderbare Verbeugung vor der Idee des Pop.

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