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gypsy tail wind… „A Love Supreme“ … die Live-Version der Suite von Antibes 1965 ist da schon einen wesentlichen Schritt weiter, steht dann aber auch in unmittelbarer Nachbarschaft zu den ersten wirklich freien Studio-Sessions von Coltrane im Sommer 1965. …
Ich hab das gerade wieder einmal ein wenig gehört und es geht mir damit so wie immer schon: Nach „Love Supreme“ (1964) beginnt Coltrane für mich einfach unerträglich zu klingen. Ich mein, diese Musik ist ja nicht komplizierter als sein Zeug davor, nicht schwieriger zu hören, aber diese Klänge haben doch alle eine emotionale Bedeutung – und zwar eine bedrückende. Das klingt doch echt verzweifelt, nach Kampf mit einer schweren, verwirrenden, düsteren Realität, in der kein Bisschen von einem feinen, lockeren, beschwingten Gefühl Platz hat. Ich hab all diese Sachen früher oft gehört, weil ich ganz vorne mit dabei sein wollte. Ich kenn es und natürlich kann ich es hören. Aber wenn neben mir jemand so jammert, dann leide ich zwangsläufig mit und diese ständigen abgründigen Harmonien ziehen mir unweigerlich die Stimmung runter. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das andere nicht so empfinden. Lassen sie sich von so emotionalen Dingen einfach nicht so tangieren? Oder empfindet das mancher als Ausdruck eigener Bedrängnis? Frag ich mich immer wieder einmal. – Mir haben diese späten Coltrane-Sachen jedenfalls früher meine Lust auf seine Musik insgesamt vermiest. Und deshalb hab ich schließlich eine Art psycho-hygienische Grenze gezogen: Nichts nach 1964! Außer 2, 3 besonderen Stücken. – Wie geht es denn da Dir damit?
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