Re: Europäischer Jazz

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redbeansandrice

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gypsy tail windHubert Fol klingt hier auch etwas rauher als sonst mehr Parker, weniger… was waren wohl seine Einflüsse? Lee Konitz? Charlie Mariano? Auf seiner Session auf der „Saxophones“ Jazz in Paris CD klingt er unglaublich sanft und gut, ähnlich auf den Sessions mit Kenny Clarke (zu hören in „Klook“, dem Proper-4CD Set von Clarke).

hmmm, da Fol ja schon recht früh so gespielt hat (1949…?) , hätt ich jetzt auf eine Mischung von Charlie Parker, Benny Carter (?), vielleicht auch klassischem Saxophonunterricht getippt? für Mariano und Konitz würd ich jetzt behaupten wollen, ist er ein bißchen zu früh? bin ja im europäischen Jazz nicht so firm wie ich es gern wäre, aber zB Jacques Pelzer ist doch stilistisch auch nicht soo weit von Fol, oder?

grad gesehen, die Aufnahmen mit Django sind später… ich hör da eigentlich in aller erster Linie Parker, den Rest wär ich wirklich am ehesten geneigt einer klassischen Ausbildung in die Schuhe schieben (ähnlich wie bei Konitz, der daraus allerdings einen ganz eigenen Stil gemacht hat, und sich mehr drauf fokussiert hat…) (Fols Aufnahmen mit Django gibt es etwa in den ersten zehn Tracks hier – sehr hörenswert wie ich finde…)

Früheren Fol gibt es hier die Sessions von Oktober 49 und März 50… ohne jetzt ganz tief eingestiegen zu sein, klingt mir das so, als hätt er versucht Charlie Parker hinterherzuarbeiten und war auf den Aufnahmen mit Django deutlich näher dran als vorher und nachher… die frühen Aufnahmen haben aber definitiv ihren Reiz, sowas ungeschliffenes (was er sich danach mühsam zurückerkämpft hat? auf dem Album mit Wilen), und definitiv einen interessanten Sound (oder ist der ein Artefakt der Aufnahme? :-) ), sehr rein, aber trotzdem mit vielen Nuancen in der Intonation (die mit einem reinen Sound natürlich mit am besten zur Geltung kommen… und dieses leicht ungelenke, relativ häufige stehenbleiben… stellen den Sound auch irgendwie mehr in den Vordergrund als später, wo er den Bop vielleicht mehr internalisiert hatte…)

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