Re: Plattenläden in/im Gebiet Heidelberg

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Das Comeback in MA und das Vinyl Only in HD geben sich preistechnisch nicht viel. Will sagen: in beiden Läden blättert man für entsprechende Scheiben schonmal sagenhaft freche Summen auf den Tresen. Im Mannheimer Comeback stößt man allerdings auf freundliches und fachkompetentes Personal, mit dem man auch mehr oder weniger anregende und teils inspirierende Gespräche führen kann, im Vinyl Only trifft man meist auf stumpfsinnige, desinteressierte und gelangweilte bzw. heillos überforderte Sippschaft hinter der Kassa (oft debile Studis, die sich „nebenbei“ was dazuverdienen wollen), die teilweise auch noch durch erhebliche Inkompetenz in vielen Belangen auffällt (Vinyl wird dort in den meisten Fällen vom Personal mit Fettpratzen angefingert und dilettantisch in die Plattencover zurückgestoßen, entsprechend malträtiert sehen die jeweiligen Alben aus). Vor Jahren hat im „Vinyl Only“ der mittlerweile zu einiger Bekanntheit erlangte DJ Andrew Pekler a.k.a. „Sad Rockets“ hinterm Tresen gearbeitet (der den penetrantesten Schweißgeruch ausströmte, der mir bislang unter die Nase gekommen ist), eine Referenz, mit der sich der Laden hin und wieder gerne brüstet. Alles in allem gilt hier: „Vorsicht: Tourifalle!“.

Das ehemalige „DownTown“ (jetzt „RecordStore“) in der Heidelberger Altstadt indes ist eine absolute Oase. In idyllischer Lage zwischen Fressbuden, Plunder- und Tourikramklitschen bietet dort der gute Val Seifert (nett, freundlich & onkelhaft warmherzig wenns um das Heben diverser Vinylschätze aus den 70er Jahren geht – W. Doebeling sicherlich nicht unähnlich) auf reichlich beengtem Raum vieles aus der bunten Welt der Knisterrillen an. Preislich fair, exzellentes Sortiment und mit großem Bedacht auf Sorgfalt ausgestattet (habe dort noch keine Platte unter „M-“ gesehen). Wirklich guter Laden!

Das „Crazy Diamond“ in HD bietet in Sachen Vinyl nur noch Notdürftiges (viel aktueller Kram, hier und da ein paar ältere Scheiben, die man in den letzten 10 Jahren nicht verkaufen konnte). Das Preisniveau liegt allerdings im supergünstigen Bereich. Und wenn der dicke Geschätsführer Werner mal persönlich hinter dem Tresen steht, ist schwäbischer Fleiß und kundenfreundliche Gelassenheit garantiert.

EDIT: Schön, dass Hat and Beard den oft selbst herbeigeführten Zustand der Schallplatten im „Vinyl Only“ mit ähnlich kritischen Augen verfolgt.

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