Re: Johannes Brahms

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claraschumann

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@Nightwatch, Gerne doch! :

1. Meinen Einstieg hatte ich mit den Ungarischen Tänzen sowohl in der Fassung für Orchester als auch für „Klavier zu vier Händen“ gespielt vom Gewandhaus Orchester Leipzig bzw. Katja & Marielle Labéque. Der bekannsteste Teil dieser Tänze dürfte wohl die Nr. 5 g-moll Allegro sein. Sehr schön ist aber auch z.B. die Nr. 21 e-moll. Vivace für Klavier oder die Nr. 1. Alles kurze Stückchen zwischen anderthalb und fünf Minuten.
Empfehlenswerte Aufnahme dieses Werkes ist auch die des Budapest Festival Orchestra unter der Leitung von Iván Fischer. Erschienen 1999 bei Decca/Philips Classic.

2. Als Einzelstücke picke ich vorerst mal die folgenden heraus:

Walzer für Klavier in As-Dur gespielt von Isabel Mourao. Ein kurzes, knapp zwei-minütiges Stück, langsam und gefühlvoll. Der bekannteste Walzer aus Brahms‘ Op. 39. Dieses Werk hatte Brahms ursprünglich für Klavier zu vier Händen komponiert und erst später als zweihändige Fassung herausgebracht. Sehr empfehlenswert auf jeden Fall, nicht nur als Appetizer auf das gesamte Opus!

Intermezzo in E-Dur gespielt von Stephen Kovacevich unter der Leitung von Sir Colin Davies oder in einer anderen Aufnahme von Dubravka Tomsic. Ebenfalls ein reines Klavierstück, dreieinhalb Minuten lang, wirkt auf mich dunkler und ernster und in einem positiven Sinne kühler als der Walzer oben.

– Intermezzo in Des-Dur (Kovacevich oder Tomsic) schließt sich natürlich dem E-Dur-Werk an. Hat ein, wie ich finde, Laut-Leise-Element in sich, an sich gilt hier natürlich wie gesagt das selbe wie für E-Dur.

– Von den Orchesterwerken nenne ich hier zum ersten, weil ich es gerade zur Hand habe, auf jeden Fall die knapp zehnminütige Akademische Festouvertüre, Opus 80, die ich in der Interpretation des Slowakischen Radio-Sinfonieorchesters unter der Leitung von Bystrik Rezucha vorliegen habe. Kommt zwar ohne große Melodie-Bögen aus, liegt aber nicht schwer im Magen ohne dabei widerum beliebig zu wirken. (woraus sich aber ein Widerspruch zwischen meiner Sichtweise und dem unten zitierten Text ergibt )

– Wer’s gerne lange hat dem empfehle ich als letzten Tipp des Tages das 21-minütige Violinkonzert in D-Dur, Op.77, Allegro non troppo, mir vorliegend vom Orchestre Philharmonique de Monte Carlo unter Derrick Inouye. Ich bin gerade bei der Hälfte angelangt und es macht immer noch Spaß zuzuhören ;-) . Violin-Soli wechseln sich ab mit Orchester-Tutti, es gibt Laut/Leise-Wechsel.

Abschliesend habe ich das noch in einem Buch gefunden:

Mit seinen Sinfonien stellte Brahms nicht nur das allgemeine Publikum, sondern auch seine Freunde auf eine harte Probe, da sie keinen leichten Zugang bieten. Schon über seine erste Sinfonie notierte er: „Nun möchte ich noch die vermutlich sehr überraschende Mitteilung machen, dass meine Sinfonie lang und nicht gerade liebenswert ist.“ Auch bei den weiteren arbeitete Brahms mit Harmonien, die das Publikum nicht nachvollziehen mochte.

Vielen Dank noch an alle die bisher gepostet haben! ;-)

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