Re: Editors

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bender-rodriguez

Registriert seit: 07.09.2005

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John BielWobei – ich hab gerade Deinen Beitrag bezüglich Sabbath und Goth gelesen. Jetzt interessiert mich doch: Wie ging Dein Weg denn zu Editors weiter? Ich meine in den Achtizgern klar, Batcaveklar aber die Neunziger? BritPop, Grunge oder doch die schwarze Szene, die in dieser Zeit – meiner Meinung nach – ja eher öde war???? Oder jedes Jahr die neue ASF gekauft und sich geärgert, dass die so schlecht geworden waren?

Gerne möchte ich Dir noch dazu antworten.
Britpop und Grunge waren nie ernstzunehmende Themen für mich. Musikalisch orientierte ich mich Anfang der Neunziger an (damals) neuartigen Elektrosounds von neuen Bands und Projekten, z.B. Aphex Twin, Autechre, Massive Attack, Portishead, Mouse On Mars, The Orb, Orbital, etc. Für mich gab’s und gibt’s bis heute keinen Stillstand, kein „Füher war alles Besser“. Grunge und Britpop empfand ich als eine Art Rückschritt zu alten Rockismen.
Die „schwarze Szene“ der Neunziger ödete mich in der Tat auch an. Nichts künstlerisch wertvolles, bzw. aufregend Neues tat sich da. Klar, ich hörte mir auch immer mal wieder neue Platten von ASF an, die ich allerdings aufgrund ihrer Technolastigkeit recht originell fand. Nach einiger Zeit empfand ich die sich vorsichtig abzeichnende Vorliebe für Sounds der NewWave-Ära als recht charmant, sowas wie Elastica machte den Anfang, danach kamen Placebo, Leftfield liessen John Lydon zu ihren Dancebeats singen, etc. Auch durch die verbesserte Studiotechnik wurden diese Geschichten für mich recht interessant. Schliesslich wurde die Zeit „reif“ für Franz Ferdinand, Interpol und die Editors. Natürlich nicht alle der Weisheit letzter Schluss, aber durchaus hörenswert. Mittlerweile nervt mich aber wieder die mindestens (gefühlte) einhundertste Band, die sich an Joy Division orientiert. Der Musikmarkt ist mal wieder reif für etwas ganz anderes – finde ich…

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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sad