Re: Die besten Impulse! Alben

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gypsy-tail-wind
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Ich höre mich diese Tage durch einige der Impulse 2-on-1 Reissues… Überraschungen sind erwartungsgemäss wenige anzutreffen (und für eine repräsentative Jubiläums-Auswahl taugt die Reihe sehr wenig… das ist allerdings wie mir scheint auch nicht das Konzept gewesen, selbst wenn’s an der Oberfläche so daherkommt).

Sehr schön ist The Happy Horns of Clark Terry, die Trompete des Leaders und das Tenor von Ben Webster sind eine perfekte Kombination, Phil Woods überrascht kurz auf der Klarinette und trägt auch am Alt ein paar schöne Momente bei und die Rhythmusgruppe ist mit Roger Kellaway, Milt Hinton und Walter Perkins doch bemerkenswert. Ein wunderbares Album, das stark von Ellingtons Musik geprägt ist. Das zweite Terry-Album, It’s What’s Happenin‘ – The Varitone Sound of Clark Terry, wurde wie der Titel verrät mit dem Varitone eingespielt – das fällt allerdings kaum auf, Terrys Ton ist zu schön und zu stark, als dass das stören würde. Die Rhythmusgruppe (Don Friedman, George Duvivier und Dave Bailey) ist wieder vom feinsten, aber das Ergebnis am Ende doch deutlich schwächer als die glücklichen Hörner.

Sehr positiv überrascht war ich von den beiden Howard Roberts-Alben, Antelope Freeway und Equinox Express Elevator. Die Musik hat mit Jazz zwar kaum noch etwas zu tun (und die Cover sind gelinde gesagt diskutierbar), der Aufmarsch an Keyboardern ist recht eindrücklich, aber Roberts‘ Spiel – das hier wohl eher in die Rock-Gitarren-Tradition einzuordnen ist – weiss sehr zu überzeugen und die Alben funktionieren als ganzes bestens. Macht jedenfalls grossen Spass!

Und Spass machen auch die Alben von Mel Brown, The Wizard und Blues for We. Brown reiht sich eher in den chitlin circuit ein und greift auf Einflüsse aus dem Blues zurück, ist eher ein Licks-Musiker als ein eigentllicher Jazz-Gitarrist (darin Grant Green nicht unähnlich). Sein Debut Chicken Fat ist vor einigen Jahren schon in der Verve LPR/Originals-Reihe erschienen und vielleicht das beste der drei Alben (auch dank Gerald Wiggins an der Orgel und den paar tollen Momenten von Herb Ellis). Auf dem neuen Twofer ist Brown in grösserer Besetzung zu hören, im ersten Album ist Clifford Solomon mit dabei (dessen Credits reichen von Ray Charles über Lionel Hampton bis hin zu John Mayall) und der Opener ist das unsterbliche „Ode to Billie Joe“… Titel wie „Chunk a Funk“ und „Swamp Fever“ geben die Stimmung vor. Auf dem zweiten Album folgt „Son of a Preacher Man“ und überhaupt ein Pop-Repertoire, das mich etwas weniger packen mag.

Die recht ungeduldig erwartete CD von Michael White ist noch unausgewogener, so jedenfalls mein bisheriger Eindruck. Spirit Dance ist ein tolles Album, irgendwo zwischen World-Exotica, echt gefühlter Fusion aus Jazz und Folk und Groove… sehr schöne Sache, die eigentlich fast noch besser gelingt als auf Spirit Dance (dem ebenfalls in der LPR/Originals-Reihe schon vorgelegten dritten Album). Das zweite Album dann, Pneuma, plätschert hingegen lange einfach so dahin, ohne dass viel hörenswertes geschehen würde, erst das lange Stück, mit dem die zweite LP-Seite begann, „Ebony Plaza“, findet eine gewisse Form und einen Groove, der Spass macht und aufhorchen lässt.

Heute sind die Disco/Pop-Alben angesagt… und siehe da, die beiden von Blue Mitchell, African Violet und Summer Soft, sind doch schöner, als ich erwartet hätte, da sind weniger Beats, mehr Streicher, mehr Lyrisches als Poppiges, und sehr schöne Soli von Mitchell. Auch die Saxophonisten (Herman Riley, Harold Land, und auf dem letzten Stück des zweiten Albums Eddie Harris) tragen einige schöne Momente bei, der Rahmen ist dabei stets einigermassen angemessen, auch wenn ich einmal mehr zum Schluss komme, dass das erste Album besser ist, das zweite etwas überzuckert und weniger elegant klingt (und wie bei White, zuviel Vocals enthält).

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