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Schneesturm und eisige Kälte in Anmarsch

Kälterekorde!
Allein diesen Temperaturbereich kann man zu Beginn des Monats Dezember nur als absolut extrem bezeichnen. Dies wird deutlich, wenn man sich die Wetteraufzeichnungen der bis 1908 zurückreichenden Messreihe aus Berlin-Dahlem ansieht. Die bisher niedrigsten Höchsttemperaturen im Umfeld um das Datum 01.12. lauten:

28.11.1913: -1,8°C
29.11.2000: -4,4°C
30.11.1953: -4,4°C
01.12.1953: -4,9°C
02.12.1961: -5,8°C
03.12.1979: -5,4°C (= 03.12.1985)

Sprich: Die erwartete Höchsttemperatur für Mittwoch und Donnerstag in Berlin untertrifft die bisherigen Tagesrekorde seit 1908 um 4 bis 5 Grad!

Damit darf dieser Kaltluftvorstoß zu Recht die Bezeichnung „Jahrhundertereignis“ bekommen. Aber dies ist noch nicht alles:

Blizzard-artige Zustände
An der Grenze zwischen Hoch- und Tiefdruck erkennt man die enge Drängung der Linien gleichen Luftdrucks, also der Isobaren in Abb. 3. Dies bedeutet einen kräftigen Wind. Gleichzeitig transportiert das Tief – wie bereits so oft in letzter Zeit – feuchte Mittelmeerluft nordwärts, die dann auf die kalte Luft trifft und so zu respektablen Schneemengen führen dürfte.

Insgesamt gibt es also besonders im Osten Deutschlands starken Schneefall mit mehreren Zentimetern Neuschnee gepaart mit teils frischem, in Küstennähe auch starkem bis stürmischem Ostwind bei Temperaturen um -10°C, entspricht nach der Siple-Passel-Formel also gefühlten Temperaturen zwischen -25 und -30°C. Dies ist eine höchst brisante Mischung! Es kann zu starken Schneeverwehungen kommen, die einige Straßen unpassierbar machen dürften.

Hinzu kommen bei starkem Schneefall erhebliche Sichtbehinderungen, zum Teil sinkt die Sichtweite auf unter 400 Meter. Für einen Blizzard müsste der Wind dabei zwar noch stärker sein, jedoch sind wir sehr nahe an dem Phänomen eines so genannten White-Outs. Sprich: Bei Schneefall kann es tagsüber durch das diffuse Sonnenlicht so wenig Kontrast-Unterschiede zwischen Himmel und Erde geben, dass man den Horizont nicht mehr wahrnimmt und so seine Orientierung verlieren kann. Dies ist ein Problem besonders im Hochgebirge und in Polargebieten.

Autofahrten vermeiden!
Insgesamt muss man daher jetzt schon für die Nacht zum Donnerstag bis in den frühen Donnerstag hinein warnen, während sich der Schneefall nach Norden bis zur Küste ausweitet.

Durch starken Schneefall und teils starken, im Küstenbereich auch stürmischen Ostwind kann es zu erheblichen Schneeverwehungen kommen, es ist mit sehr schwierigen Verkehrsbehinderungen und entsprechenden Störungen zu rechnen. Planen Sie also deutlich mehr Zeit ein beziehungsweise vermeiden Sie die Nacht zum Donnerstag für Fahrten, falls dies irgendwie möglich ist. Dies gilt besonders für die Bundesländer Thüringen, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Brandenburg, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern.

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