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Harry RagDas ist aber so gar nicht einleuchtend, da „Realness“ im Rap eine große Rolle spielt und das Hantieren mit okkulten und phantastischen Einflüssen dem eigentlich widerspricht.
Eine gewisse „Härte“ bzw. „Roughness“ könnte man ja auch durch das Präsentieren der (vermeintlichen) Realität erreichen – inkl. einer pseudo-naturalistischen Darstellung von Gewalt.
Spätestens seit dem Clan stellen solche mystischen Einflüsse, die ja durchaus auch des öfteren in eine phantastische Richtung gehen doch überhaupt keinen Gegensatz zu der (ggf.) harten Realität dar. Vielmehr wurde die Shaolin-Thematik auf das wirkliche Leben übertragen, als das sie wie eine gesonderte Phantasie-Welt behandelt wurde. Wieso also nicht auch überzogene Elemente in die Lyrics und Videos einbauen, wenn es doch nur der Veranschaulichung und Verdeutlichung dienen soll. Schließlich handelt es sich um Kunst und da soll es doch so etwas wie „künstlerische Freiheit“ geben (auch wenn die im Rap leider oft nicht so groß geschrieben wird, wie in anderen Genres.;-))
Ausserdem ging es doch schon lange nicht mehr nur um „Roughness“, das wäre schnell langweilig geworden, denn der zu dieser Zeit schon weit entwickelte Rap hat nunmal auch eine sehr persönliche Note bekommen und sollte ehrlich und authentisch sein. Nur „Roughness“ zur Schau zu stellen würde dabei charakterliche Tiefe, Nachvollziehbarkeit und Identifikationspotential vermissen lassen. Da ist dann auch Platz für Traumwelten und Lyrics bzw. Videos die mit der Realität nicht mehr viel zu tun haben – wenn man so will auch als Zeichen menschlicher Schwäche.
Ich glaube nicht, dass das zu dieser Zeit noch problematisch war, wie gesagt, dafür war Rap schon zu weit entwickelt… begonnen hat diese Entwicklung meiner Meinung nach spätestens mit „The Message“.
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