Re: Dakota Suite – Waiting for the dawn….

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go1
Gang of One

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Die Besprechung in der Intro hat ziemlich gut getroffen, was mich zu dem Album hingezogen hat:

Anne WestphalDas Wort „gentle“ ist nicht eindeutig zu übersetzen. Es bedeutet auf deutsch irgendwas zwischen zart, leise, sachte und zurückhaltend. Aber es gibt eine erstaunlich gute musikalische Entsprechung hierfür: Dakota Suite. Deren mittlerweile siebtes Album mit dem langen Titel „Waiting For The Dawn To Crawl Through And Take Away Your Life“, der schon besondere Behutsamkeit beim Aussprechen erfordert, klingt erneut wie ein scheues Reh. Die enorm reduzierten, aber ergreifend schwermütigen Songs fliehen immer wieder vor den Schubladen Folk, Jazz oder Kammermusik und bewegen sich anmutig in alle Richtungen.

Ich mag die Zartheit dieser Musik und den ruhigen Fluß der Stücke und die ganze Soundästhetik. Alles hat Luft zum Atmen und ist schön und traurig zugleich. Stimmungsvoll. Man kann sich darin verlieren. Die Songs sind oft anrührend – es gibt zwei, drei Stellen, an denen ich den Sänger gerne umarmen würde. Die Instrumentals bringen immerhin Abwechslung bei den Klangfarben, auch wenn sie nichts Besonderes sind. Und das Schlagzeugspiel ist fein, ich mag sogar den Soloteil von „All your Hopes gone cold“, der auf eine Klimax zustrebt, sie aber nicht erreicht und dann wie kraftlos auseinanderfällt bzw. dies als Geste ausstellt (der Track gefällt mir überhaupt sehr gut, nur das Ende nicht).

Mittlerweile habe ich mir auch Songs for a Barbed Wire Fence zugelegt. Richtig vergleichen kann ich die beiden Alben aber noch nicht. Das neue Album wirkt zarter, more gentle, auf dem alten ist mehr los in den Songs, sie haben mehr Kontraste.

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To Hell with Poverty