Re: The Beatles

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wischmop

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Jan WölferDie Frage ob die Beatles heute noch Erfolg hätten ist ungefähr so sinnvoll wie zu fragen ob Wilhelm Zwo auch heute die deutsche Jugend begeistern könnte gegen Frankreich in den Krieg zu ziehen.

Nürnberg, 18. April 1946, Abend in einer Gefängniszelle:

“ … Nun, natürlich, das Volk will keinen Krieg“, sagte Göring achselzuckend. „Warum sollte irgendein armer Landarbeiter im Krieg sein Leben aufs Spiel setzen wollen, wenn das Beste ist, was er dabei herausholen kann, dass er mit heilen Knochen zurückkommt. Natürlich, das einfache Volk will keinen Krieg; weder in Russland, noch in England, noch in Amerika, und ebenso wenig in Deutschland. Das ist klar. Aber schließlich sind es die Führer eines Landes, die die Politik bestimmen, und es ist immer leicht, das Volk zum Mitmachen zu bringen, ob es sich nun um eine Demokratie, eine faschistische Diktatur, um ein Parlament oder eine kommunistische Diktatur handelt. … das Volk kann mit oder ohne Stimmrecht immer dazu gebracht werden, den Befehlen der Führer zu folgen. Das ist ganz einfach. Man braucht nichts zu tun, als dem Volk zu sagen, es würde angegriffen, und den Pazifisten ihren Mangel an Patriotismus vorzuwerfen und zu behaupten, sie brächten das Land in Gefahr. Diese Methode funktioniert in jedem Land.“

(Aus: Nürnberger Tagebuch / von G.M. Gilbert, ehemaliger Gerichts-Psychologe beim Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher/ Fischer: Frankfurt a.M., 1962 / S. 270)

Bis vor kurzem hätte man dem Mann wohl oder übel Recht geben müssen. Heute hätten es irgendwelche „Führer“ zumindest in Deutschland bedeutend schwerer. Und daran haben auch Beatles/Stones/Dylan und alle, die die 68er sonst noch beeinflusst haben, ihren Anteil (der weit über die Musik hinausgeht). Amen.

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Es gibt 2 Arten von Menschen: Die einen haben geladene Revolver, die anderen buddeln.