Re: Hang the DJ Pt.2

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wolfgang-doebeling
Moderator
KICKS ON 45 & 33

Registriert seit: 08.07.2002

Beiträge: 7,351

@ MelodyNelson

BS
Brinsley Schwarz * * * *
Despite It All * * * *
Silver Pistol * * * *
Nervous On The Road * * * 1/2
Please Don’t Ever Change * * * *
The New Favourites * * *
NL
Jesus Of Cool * * * * 1/2
Labour Of Lust * * * *
Nick The Knife * * * 1/2
The Abominable Showman * * * 1/2
NL & His Cowboy Outfit * * * 1/2
The Rose Of England * * * 1/2
Pinker And Prouder Than Previous * * * *
Party Of One * * * 1/2
The Impossible Bird * * *
Dig My Mood * * *
The Convincer * * *
At My Age * * * *
R
Seconds Of Pleasure * * * * 1/2
LV
Little Village * * *
Beide Bands, Rockpile wie Little Village, waren live deutlich stärker als auf Platte. Rockpile auf furiose, Village auf immerhin launig-vergnügliche Art.

@ Bruder Michael

Auf Royal City kam ich seinerzeit über einen Artikel in „No Depression“, war dann aber einigermaßen enttäuscht von der Musik. College Rock, kanadisch. Kein Unterschied zu College Rock, amerikanisch. Von Guthries Solo-Platten habe ich nur ein paar gehört, vor allem „Population Me“ und „Morning Noon Night“ hinterließen einen sehr guten Eindruck (* * * 1/2). Das (diesjährige?) Human Highway Album ist leider recht langweilig geworden.
Fragst Du, weil Du Guthrie nicht kennst? Oder weil Du große Stücke auf ihn hältst und Dich mein Urteil interessiert? Falls letzteres der Fall sein sollte: was schätzt Du denn an ihm?

@ dock

Beide, EP und LP, mit * * * *. Die Stag-O-Lee-45s sind mir erst gestern zugegangen, sehen gut aus, habe sie jedoch noch nicht hören können.

@ Declan

Prima. Wenn Du Glück hast, ist es ja die Erstpressung mit besagter Soundtrack-EP.

@ Fevers and Mirrors

Müßte so ziemlich alles von ihm gelesen haben, vor allem natürlich seine Zeitschriften-Artikel. Aber auch die Bücher, freilich mit abnehmendem Gewinn. „Mystery Train“ habe ich noch verschlungen, „Lipstick Traces“ genossen, „Invisible Republic“ bewältigt. Die Flut seiner Gedankengänge hat sich immer assoziativer in Argumentationsflüsse ergossen, die dann mitunter nicht mehr in den Ozean der Erkenntnis mündeten, sondern als Rinnsale in einer Wüste der Rechthaberei versandeten. Auch in Gesprächen legte er bisweilen eine gewisse Sturheit an den Tag. Wobei ich seinem durchsichtigen, wenngleich wortreich verschleierten Grundanliegen, Elvis und Bob intellektuell zu überhöhen, nicht ohne Sympathie gegenüberstehe.
Obschon ich eigentlich kein Autogrammjäger bin, habe ich ihm einmal vor knapp 20 Jahren „The Masked Marauders“ zum Signieren mitgebracht, zur späten Besiegelung dieser brillanten Charade gewissermaßen. Zuerst zierte er sich, aber nach einem gemeinsamen Abendessen schrieb er auf die Rückseite des LP-Covers: „To Wolf – a true connoisseur and archivist of the obscure + the absurd – from the originator, Greil Marcus“.

@ Fagen

JD gehören zu den wenigen Bands der damaligen Zeit, die ich nicht live erlebt habe. Nicht weil ich nicht wollte – es hat sich einfach nicht ergeben. Zwei- oder dreimal hätte ich die Gelegenheit schon gehabt, aber die Konkurrenz war groß. Im Zweifel habe ich mir lieber die Buzzcocks, die Specials oder die Members angesehen. Natürlich habe ich mir JD-Platten gekauft, fand sie toll. Aber auch hier galt: viele, sehr viele Platten zogen mich ungleich mehr in ihren Bann. Habe eben nochmal meine Jahres-Faves-Listen 1978 ff herausgekramt und sehe das darin bestätigt: JD unter ferner liefen. Auch in der Musikpresse jener Jahre spielten JD bei weitem nicht die Rolle, die qua Mythenbildung nach Ians Freitod heute als medial gesichert gilt. Ein bißchen wie bei den Velvets, deren Platten niemand gekauft hat, als sie herauskamen. Und heute findet sich kaum jemand, der die späten Sixties miterlebte und nicht schon damals alle VU-Platten besessen haben will. Lügner, samt und sonders.
Natürlich habe ich es bereut, die Gelegenheiten nicht genutzt zu haben, als es zu spät war. New Order? Nein. Nicht einmal die Platten. Schon gar nicht „Blue Monday“. Ironischerweise habe ich NO dann live gesehen, im Rahmen einer Art Festival in Manchester. Weil dort meine Jungs, The Smiths, angekündigt waren. Und – was für ein Jammer! – kurzfristig absagten. Das NO-Publikum fand ich eher abstoßend, die Sorte, die zwar zackig mit den Armen schlenkert, deren Gesichtsausdruck aber allzeit eingefroren scheint. Sooo ernst, sich sooo wichtig nehmend. In England. Hierzulande war’s noch unerfreulicher: New Order mochten Leute, die „Maxi“ sagten. Provinzler mit wavigen Frisuren, muffig und schimmerlos.

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