Re: Hang the DJ Pt.2

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wolfgang-doebeling
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KICKS ON 45 & 33

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@ MelodyNelson

Drollig, daß Dir das „auf den Nägeln brennt“ (?). Da wird meine Antwort nicht sehr befriedigend sein können, fürchte ich. Es ist nämlich so, daß ich kaum eine Platte von Element Of Crime öfter als einmal gehört habe. Und das eine Mal war Pflichtprogramm, weil der „Tip“ sämtliche Alben der Berliner zur gefälligen Bewertung in seinen Plattenspiegel aufnahm. Keine lästige Pflicht übrigens, ich habe gegen diese Musik ungefähr so viel einzuwenden wie ich ihr abgewinnen kann: sehr wenig. Den Drang, eine der Platten ein zweites Mal zu hören, habe ich nie verspürt. Entsprechend habe ich sie bewertet: uninteressant bis zwiespältig (in Sternen: * * bis * * 1/2). Einen Fave Track habe ich auch nicht, dafür aber auch keinen, der mich sonderlich gestört hätte. Meine Prädisposition war übrigens eine eher positive, da ich mit einem der Musiker bekannt bin. Dennoch berührt mich dieses Liedgut nicht, die Gesangsstimme berührt mich eher unangenehm, die musikalische Umsetzung ist freilich meist gelungen, im Rahmen dessen, was an songschreiberischer Substanz fraglos vorhanden ist. Fazit: Element Of Crime gehören gewiss nicht zu meinen, sagen wir, 25000 Lieblingsbands, doch gibt es natürlich mehr mindere.

@ Realman

Al Foster ist mir noch nie positiv aufgefallen. Was daran liegen dürfte, daß ich den Platten, auf denen er trommelt, nicht viel abgewinnen kann. Der späte Miles, Hancock, Sting, etc. können mir gestohlen bleiben. Live habe ich Foster freilich noch nicht erlebt. Ich bin mir sicher, daß er von spektakulärer Versiertheit ist, seine Toms bearbeitet wie ein Derwisch und seine Grooves beherrscht wie ein Uhrwerk. Alles Fähigkeiten, die mich nicht sonderlich beeindrucken. Gut möglich aber, daß er auch anders kann. Denkbar sogar, daß er das schon bewiesen hat und ich nur die betreffende Platte nicht kenne. Immerhin hat er auf Dutzenden gespielt, die musikalisch kaum von Interesse für mich sind. Lasse mich indes gern positiv überraschen: hast Du eine Empfehlung? Atom? Napo?

@ J_Reiter

McAloons Idee, sich in Songs über amerikanische Kultur auszulassen, also über etwas, was ihn nach eigenem Bekunden so befremdete wie faszinierte, war weitaus interessanter als ihre Umsetzung auf „Gunman“. Was natürlich vor allem am Klang-Lack Viscontis liegt, einem völlig Roots-fremden Kaltmixer, der nur Pop und Rock kann (siehe auch Escovedos neue LP). Trotzdem zeitigte diese Widersprüchlichkeit auch ein paar schöne Tracks, insgesamt allemal für * * * gut.

@ Loplop

Brillant in jungen Jahren, als Sidekick vor allem, aber auch auf seinen eigenen frühen Aufnahmen, etwa auf „I’m Cutting Out“ (mit Musselwhite). Sein Ton, sein Sustain, seine Ökonomie gaben dem Blues einen damals dringend benötigten Kick, doch gelang es Bloomfield nicht, diese seine Qualitäten bei Butterfield zum Tragen zu bringen, leider. Was nicht an ihm lag, sondern an den recht sturen Blues-Rock-Schemata der Band, deren Fan ich nie war. What a waste.

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