Re: Hang the DJ Pt.2

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wolfgang-doebeling
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KICKS ON 45 & 33

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Beiträge: 7,351

@ Santander

Herzlichen Dank. Was das Ranking von „Third“ angeht, so ist zunächst vorauszuschicken, daß ich auf keinen der elf Cuts verzichten wollte. Auch in Sachen Sequencing über die vier Seiten hätte ich nur an der Wahl des Openers etwas auszusetzen. Eine Minimalkritik, die sich freilich bereits nach wenigen Wochen zu verflüchtigen beginnt. Bald wird die Macht der Gewohnheit auch dieser gesprochenen Passage vollends alles Störende geraubt haben.
Ich höre alle Tracks auf nahezu derselben Höhe, will mich deshalb aber nicht um ein Ranking drücken…
1. The Rip
2. Threads
3. Small
4. Hunter
5. We Carry On
6. Machine Gun
7. Nylon Smile
8. Magic Doors
9. Deep Water
10. Plastic
11. Silence

@ Systematic Drummer

Wie kann man in dieser Milchstraße „Stones-Neuling“ sein? Kennst Du auch Sonne, Mond und Sterne nicht? Oder bist Du sehr jung? Keefs berühmtes Theorem scheint jedenfalls nicht generell anwendbar zu sein. Im Ernst: es ist eigentlich egal, solange Du nicht mit den schwächeren Platten anfängst. Aber auch hier will ich nicht billig um eine Antwort herumlavieren; hol‘ Dir also zuerst „Sticky Fingers“. Wenn Du dort nichts findest, was Dich begeistert, empfehle ich „Let It Be“.
Live-LPs werden nicht prinzipiell anders evaluiert als Studio-LPs, allerdings muß man sich dabei freimachen von direkten Vergleichen mit Studioversionen. Es sei denn, man meint, ein Konzert habe gefälligst das zu reproduzieren, was man von Konserven her kennt. Der entscheidende Grund dafür, daß es so wenige restlos überzeugende Live-Mitschnitte gibt, ist die Schwierigkeit, Atmosphäre einzufangen und das Fehlen der visuellen Komponente vergessen zu machen. Und selbstverständlich ist es für den Hörer einer Live-LP sehr viel leichter, ein solches Moment mitzudenken, wenn er die betreffende Show selbst erlebt hat. Dann fungiert das Album quasi als Gedächtnisstütze für das Live-Erlebnis. Fehlt diese Erfahrung, führt die Reduktion auf die akustisch wahrnehmbare Dimension eines Konzerts selten zum angepeilten Resultat: den Hörer mitzureißen. Gute Idee: hol‘ Dir nach „Sticky Fingers“ gleich „Get Yer Ya-Ya’s Out!“. Oder noch besser: gönn‘ Dir „Shine A Light“ im Kino, solange der Film in Deiner Stadt noch läuft.

@ Clau

Näheres nicht. Weiß nur, daß Manzanera seit Jahren davon spricht, bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Auch Ferry ließ verschiedentlich durchsickern, daß da noch in diesem Jahr etwas kommen könnte. Einige Aufnahmen sind wohl schon fertig. Eno verlautbarte indes, damit nichts zu tun zu haben.

@ Mistadobalina

Ich hatte durchaus eine gewisse Schwäche für Rhodes, damals zu Beginn der 70er, als er ständig mit Eric Carmen und mit Badfinger verglichen wurde. Die Palace-Guard-Singles der Mid-Sixties waren nett britisch, mir aber ein wenig zu brav. Besser dann seine nächste Band: The Merry-Go-Round. Wobei ich die LP nicht empfehlen kann, wohl aber die Singles, insbesondere „She Laughed Loud“ b/w „Had To Run Around“. Müßte ich mal in „Roots“ spielen. Seine Solo-LPs höre ich so:
„Emitt Rhodes“ * * * 1/2
„Mirror“ * * 1/2
„Farewell To Paradise“ * *
Die späteren Alben waren leider Marginalien, musikalisch wie in Bezug auf ihre Verbreitung. So weit ich weiß, wechselte Rhodes Anfang der 80er frustriert ins Musik-Management.

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