Re: Hang the DJ Pt.2

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wolfgang-doebeling
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KICKS ON 45 & 33

Registriert seit: 08.07.2002

Beiträge: 7,351

@ TheBrain

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@ aco-braco

Jemals zu Ohren gekommen? Ich muß doch sehr bitten. Über Clayre ließe sich viel sagen, doch gebricht es mir an der dafür nötigen Zeit. Nur soviel: seine Elektra-LP war wirklich gut (* * * 1/2), wenngleich ein wenig spröde. Die nachfolgende (auf Transatlantic, wenn ich mich recht erinnere) erschien mir zu spekulativ, zu durchdacht, zu höflich. Der Akademismus, mit dem sich Clayre all seinen Aktivitäten näherte (Bücher, Filme, Fernsehen, etc.), behinderte ihn im Song-Bereich womöglich. Andererseits macht man das ja auch Pete Atkin gern zum Vorwurf, dessen gesungener Feuilletonismus freilich ungleich mehr Wortwitz auf die Waagschale bringt (Clive James halt). Martin Carthy, mit dem ich mich einmal über die „spät berufenen Folkies“ unterhielt und der Clayre gut kannte (hatte auch einmal mit ihm Aufnahmen gemacht), erzählte von einem von Selbstzweifeln geplagten Mann. Ich selbst erlebte ihn nur einmal live, anläßlich eines Songwriter-Workshops in Croydon (nebst Richard Digance, Ralph McTell, Dave Cartwright, Steve Ashley, you get the picture) als sehr leise, zurückhaltend, beinahe bitter ernst. Empfehle aber ausdrücklich sein Buch „100 Folk Songs Old And New“ (aus der Erinnerung, kann momentan nicht nachsehen, weil ich einige hundert Bücher in Kisten zwischengelagert habe, sorry).

@ R.H.

Lesen ohne hören? Nein: Lesen, dann hören. Anders geht das ja nicht. Gemeint sind natürlich die Skeletons aus Missouri, von denen ich sämtliche Singles empfehle sowie vor allem die LPs „Rockin‘ Bones“ (beinhaltet auch diverse frühe Singles), „In The Flesh!“ und „Waiting“.

@ Mistadobalina

Als Songwriter und Songlieferant für begnadetere Interpreten schätze ich Hall durchaus, als Sänger weniger. Wobei Du mit „Homecoming“ bereits eine seiner besten LPs kennst, m.A. nur noch getopt von „The Rhymer & Other Five And Dimers“ sowie „For The People In The Last Hard Town“. Halls meist humorige, leicht hintergründige Songs wenden sich an Country-Fans, die mit ein wenig Verstand gesegnet sind und somit zu Skepsis fähig, die aber nichts prinzipiell in Frage zu stellen wagen. Man könnte sagen, Hall sei der angepasstere und schon deshalb erfolgreichere Dick Feller.

@ Sonic Juice/Vega4

„Pflichtgemäßes Abgleichen“? Nein, so trocken nie. Scotts Vorgabe hätte es eh nicht gebraucht, da ich mich in den Jahren bis 1968 im aus heutiger Sicht bemitleidenswerten Zustand chronischer Frankophilie befand, was sich sowohl im Literarischen (Proust, mon dieu!) als auch im Musikalischen niederschlug. „Salut Les Copains“ gehörte zur monatlichen Lektüre, die Singles und EPs vieler französischer Pöp-Stars schmückten meine Sammlung (Hardy, Vartan, Dutronc, Aufray, Anthony, Polnareff, Stone, etc.). Hätte ich nicht den Kardinalfehler jugendlicher Schwärmer gemacht, hätte sich meine Frankophilie wohl nicht so jäh in Frankophobie verwandelt. Nun denn, ich schweife wieder mal ab.
Ad Brel: Von der Sprache abgesehen, die zu hören ich mich überwinden kann, kleben Brels (zum Teil großartige) Songs allzufest am ranzigen Fett, an den übelriechenden Körperflüssigkeiten und sonstigen Ausdünstungen seiner Halbwelt. Ich mag das Melodrama nicht, mich stößt die Schwüle ab, das romantisierte Elend, das Je-ne-sais-quoi des ganzen Suchtbetriebs. Brel mag nur halb so schmierig und Gitanes-stinkend sein wie Gainsbourg, auch war er natürlich der weitaus bessere Songwriter, doch erreicht er mich nicht, wenn er selbst singt. Die einfachere Antwort wäre gewesen: ich mag seine Gesangsstimme nicht. Was auch zutrifft. Aber allein daran liegt es eben nicht, daß mir ausgesprochen unwohl wird, wenn ich seine Platten höre (zuletzt vor ca. 5 Jahren). Ein „Gastspiel in ‚Roots'“? Non („jamais“ würde ich nicht sagen, lerne täglich dazu).
PS an SJ: wenn Du als Neu-Brüsseler schon beim pflichtgemäßen Abgleichen belgischer Berühmtheiten bist (ein sehr übersichtliches Feld), dann stürze Dich lieber auf Django Reinhardt. Erwarte auch noch Deinen Report von den Vinyl-Standorten Brüssel, Antwerpen, etc.

@ dougsahm

Fela Kuti? Nein. Auch das P.Funk-Universum um Clinton, Collins & Konsorten ist nur in Spuren (Wesley) in „Roots“ auszumachen. Was ich oft gespielt habe ist Disco-Funk (Chic), Soul-Funk (Sly & The Family Stone), Pop-Funk (Betty Wright), UK-Funk (Imagination), Dance-Funk (Gap Band), Jazz-Funk (Defunkt), etc., überdies Funk-Beschwingtes von James Brown, Syl Johnson, Curtis Mayfield, den Ohio Players, Barbara Acklin, Shalamar, Dazz Band, Oran Juice Jones, etc. – reicht das?

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