Startseite › Foren › Das Radio-Forum › Roots. Mit Wolfgang Doebeling › Hang the DJ Pt.2 › Re: Hang the DJ Pt.2
@ nikodemus
„Ball“ ja: eine in Verbindung mit der visuellen Vorlage sicher funktionale Musik, ohne diesen Konnex fehlt der Abfolge von Stakkati und amorpheren Passagen die immanente Logik und das Hören wird zur Anstrengung. Frage mich, warum Scott der vom Sujet getrennten Veröffentlichung zugestimmt hat. Allerdings habe ich das Werk erst zweimal gehört. „Man“ nein: liegt hier noch rum, komme nicht dazu.
@ atom et.al.
Sicher ein sinniges Anliegen, indes nur mit (momentan zu) großem Zeitaufwand zu realisieren. Das Problem hierbei ist, daß ich meine EPs nicht getrennt von den Singles aufbewahre, d.h. ich müßte systematisch alle 7″, 10″ und 12″-Regale durchgehen, die EPs herausnehmen, sortieren, im Zweifelsfalle hörend vergleichen, Liste erstellen und wieder einsortieren. Das würde Tage in Anspruch nehmen. Die ich derzeit nicht dafür opfern kann, sorry. Auch eine Konsultation meiner Jahreslisten bringt nicht viel, weil ich 1968 die Kategorie „Beste EPs“ mangels Masse eingestellt habe. Problematisch wäre schließlich auch die Definitionsfrage. So habe ich zwar etliche fantastisch aussehende (und bescheiden klingende) französische EPs, doch sind es ja genaugenommen keine, sondern in den allermeisten Fällen lediglich zwei Singles auf einer 7″ – schnöde Compilations also. Auch die meisten UK-EPs der frühen Sixties sind kompiliert: entweder Single-Hits plus Extra-Tracks. Oder fragmentierte LPs. Die Cliff-LPs bis 1963 gibt es beispielsweise fast durchweg auch in Form von drei oder vier EPs. Man müßte also auf die genuinen EPs rekurrieren, solche, die als EP konzipiert wurden und nichts anderes waren. Auch davon gibt es natürlich tausende, von „Five By Five“ über „Magical Mystery Tour“ und „Teenage Kicks“ bis „Ex-Voto“. Sollte man in der Tat mal getrennt evaluieren. Am besten im Vinyl-Forum als persönliche „Fave EPs“ oder vielleicht erstmal im Wege der Grundlagenforschung als Materialsammlung. Stehe dann für konkrete Fragen gern zur Verfügung, okay?
@ dock
Es liegen leider die DSD-Masters zugrunde, die bei der Analogisierung einiges von ihrer Asepsis verlieren und sicher nicht halb so klinisch und hypertransparent klingen wie kalt-trennscharfe, „Stones-feindliche“ (Fremer) SACDs, aber empfehlen kann ich sie guten Gewissens natürlich nicht.
@ RipleysBlues
Ja, * * 1/2. Wobei mir die Musik als solche * * * wert wäre, doch wurden die Aufnahmen schlimm auf Pegel hochgeprügelt und totkomprimiert. Da klingt nichts natürlich, jeder Ton wird eingepfercht. Und das bezogen auf die Vinyl-Ausgabe. Die CD muß absolut scheußlich klingen.
@ DB
Live habe ich die Junkies immer sehr genossen, insbesondere imponierte mir ihre Weigerung, irgendeinen Aufwand für Projektion zu betreiben. Konsequent, wenngleich das natürlich vielen Konzertgängern über mehr als zwei Stunden zu eintönig wurde. Nach der Intermission blieben deshalb auch jedesmal diverse Sitze frei. Auf Platte haben sie mich leider schon sehr lange nicht mehr erreicht, überhaupt scheint ihr Stern kontinuierlich gesunken zu sein, zumindest was die mediale Aufmerksamkeit betrifft. Über die Plattenverkäufe weiß ich nichts, da die Charts ja nie ein Barometer für die Junkies waren. Sub-Charts-Verkäufe, aber eben über lange Zeiträume. Die Rolle rückwärts zu den „Trinity Sessions“ scheint mir weniger musikalisches Bedürfnis als vielmehr Marketing-Idee zu sein. Kann mich freilich hier auch täuschen, da meine persönliche Verbindung zu Michael Timmins bereits vor mehr als zehn Jahren eingeschlafen ist (sanft, ohne Mißtöne). An meiner Bewertung ihrer LPs hat sich seither nichts geändert, halte ihre zweite LP noch immer für ihre deutlich beste. Das wird auch kein Remake erschüttern.
@ R.H.
Wie schon mehrmals erklärt, halte ich die Musikauswahl nach Kriterien der Ähnlichkeit nicht für sinnig oder gar erkennisfördernd. Ich weiß natürlich, daß es Leute gibt, die scharf sind auf Fuzzgitarren oder Fiddles. Oder allergisch dagegen. Zeugt beides nicht von Musikverstand. Brimstone Howl auf ihre klanglichen Spezifika zu reduzieren, wäre also sicher machbar und dann „ähnliche“ (ähnlich klingende) Bands aufzulisten ebenfalls, mir freilich erheblich zu wenig. Gibt da doch diese Software, die bei Eingabe von Soundmerkmalen oder Bandnamen einen Wust von „Verwandtem“ ausspuckt. Für die ganz Blöden. Nein, R.H., Du bist damit mitnichten gemeint. Soll nur obige Überlegungen unterstreichen. Mein Rat: tauche mal ein bißchen ins Kontinuum des Garage-Beat/Garage-Punk, des Surf und Rockabilly ein (hörend und lesend!) und Du wirst eine Menge toller Bands entdecken, einige stilistisch nicht weit entfernt von Brimstone Howl, andere nur um mehrere Ecken mit ihnen verwandt und doch jede Zeit und Mühe wert. Schließlich, damit Du nicht ganz umsonst gefragt hast, doch noch ein heißer Tip: The Skeletons.
@ Scottie
Nicht schlecht, enttäuschend damals schon. Entsetzlich ungefährlich vor allem. Powerpop ohne Power. Fast Melodic Rock, zumindest stellenweise. Hatte halt „It’s Cold Outside“ mal 12 erwartet (so ungefähr) und das war „Disconnected“ bestimmt nicht. Trotzdem * * *, weil die Songs mehrheitlich gut sind.
@ Realman
Ja, sehr feine LP. Erschien freilich zur falschen Zeit, parallel zu „The Beach Boys Love You“ (an sich auch nicht übel), hinein in eine Aufbruchsstimmung (Punk, Disco, etc.), in der kaum Raum blieb für Beach-Boys-Drummer, die plötzlich mehr sein wollten als Surfer, Playboy und Drogenpartylöwe. Tragisch überhaupt, daß Dennis so wenig aus seinen Talenten machte. Nach allem, was ich weiß, war er dafür einfach zu dumm. Nicht im Sinne von ungebildet (das auch), sondern Ringo-dumm: unbekümmert, ohne Überzeugungen oder gar Prinzipien, in drolliger Hey-mich-kann-keiner-Gewißheit. Solche Leute sind ja meist sympathisch, weil sie das Gegenüber nie fordern. Unkompliziert, you know. Wohin das Dennis führte, ist sattsam bekannt. Er glaubte ja noch nicht einmal an Mansons Satanismus, er wollte nur bloß nichts verpassen. Ich schweife ab, wie war nochmal die Frage? Ach ja, „Pacific Ocean Blue“: * * * *
PN-Ecke:
Meine Fave-LPs von Bowie „aus aktuellem Anlass“? Welcher wäre das denn? Bekam zuerst einen Schreck, weil ich dachte, er sei gestorben. Im übrigen: habe die Bowie-LPs schon irgendwo besternt, methinks. Bitte suchen. Danke.
--