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Die These, dass Bands, die mit einer Single debütiert haben erfahrungsgemäß besser sind als solche, die dies mit einer LP taten finde ich hochinteressant. Ich habe mir diese Frage bisher nicht gestellt, stimme nach einigem Nachdenken zu. Meiner Meinung nach gilt dies allerdings vorrangig für Pop und Rock, dort ist nach wie vor die Single das Leitmedium. Aber gilt dies auch z.B. für den Jazz?
Gern würde ich obiger These eine weitere zur Seite stellen:
Bands, die zunächst mit Liveauftritten ihre Meriten erworben haben sind eindeutig solchen Bands vorzuziehen, die mehr oder weniger im Studio entstanden sind. Hier gibt es unendlich viele Beispiele, die britische Clubscene der 60er: Rolling Stones, Yardbirds, Pink Floyd. UK Punk und CBGB. Folk & Country, überall wo es eine funktionierende (Live-)Clubscene gibt entstammt hervorragende Musik!
Wen noch erinnert die Diskussion in diesem Threat an die alte subjektiv/objektiv Debatte in der SOUNDS?
Meine Haltung dazu: Es gibt sehr wohl objektive Bewertungskriterien auch für Populärmusik, abseits der klassischen musikalischen Maßstäbe. Dazu kommen subjektive Maßstäbe, die durch Erfahrung erworben wurden. Je tiefer und breiter der musikalische Erfahrungshintergrund des Kritikers desto relevanter auch die subjektiven Kriterien. Kennt man den Kritiker länger, weiß man seine Arbeit einzuordnen. Also höre ich auf WD und nicht auf Frau Fuß, nur um mal ein Beispiel zu nennen. Das hat also gar nichts mit Dogma oder Apologethentum zu tun sondern beruht auf langjähriger Lese- und Hörerfahrung.
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