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@ Sonic Juice
Es ging in Keiths überspitzter „Analyse“ (die beiden sind sich ja bekanntlich nicht grün, um das mal milde zu formulieren) nicht um Sounds, sondern um Songs. Zitiert habe ich das, weil Mozza immer mit „Komposition“ kommt. Und da liegt Keith nicht weit daneben: die schnelleren Stücke sind mehrheitlich Boogie, die langsamen weinerlich. Darin besteht durchaus eine gewisse „Einfalt“. Von Vielfalt als „Qualitätskriterium“ sprach niemand, ich als Ramones-Fan schon gar nicht. Jedoch fällt auf, daß EJ sich seit 30 Jahren derselben Melodieführung bedient (von Ausnahmen wie „Ego“ abgesehen) und sich „kompositorisch“ kaum entwickelt hat. Auch das nur an die Adresse von Mozza, kein Werturteil mithin (s. Dein berechtigter Verweis auf Chuck Berry oder John Lee Hoolker, das Beispiel George Jones greift freilich nicht), sondern bloß eine Feststellung.
@ Rossi
Unbenommen. Natürlich darf man sich über den niederen Musikhorizont aufregen, der aus manchen Listen spricht. Indem man seine eigene dagegensetzt. Anstatt im Konjunktiv zu schreiben („bei mir würde das anders aussehen“). Ich halte eine Abfolge von Listen auch keineswegs für einen „Schweigemarsch“. Im Gegenteil, das sind divergierende oder konvergierende Statements, geronnene Hörerfahrungen, luzider als jedes Palaver. Komparatistik a go go.
Deine Aversion gegen „Rockismus“ ehrt Dich, doch rennst Du bei mir damit offene Türen ein. Schade, daß die Begriffe „Popismus“, „Bluesismus“ oder „Jazzismus“ nicht eingeführt sind, denn deren Vertreter tummeln sich hier auch und sind ja nicht weniger beschränkt. Eigentlich gibt es keine Scheuklappe, derer sich in diesem Forum nicht bedient würde. Im Namen von „Geschmack“.
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