Re: Smooth Jazz

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nail75

Registriert seit: 16.10.2006

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@q: Diese ganzen Gründe, die Du vorbringst, warum viele Musikliebhaber „smooth jazz“ nicht schätzen, ziehen zumindest bei mir nicht. Ob irgendwer diese Musik als eigenständiges Genre anerkennt oder nicht ist mir ebenso egal, wie die Tatsache, dass „smooth jazz“ keine „Szene“ bildet (wobei es dafür Gründe gibt). Außerdem schreckt es mich nicht ab, wenn Musik nicht eindeutig einem Genre zuzuordnen ist.

Was mich an „smooth jazz“ stört, ist zum einen die furchtbar glattgebügelte Musik und zum anderen der Begriff selbst. „Jazz“ bezeichnet eine Musik, bei der Improvisation eine wichtige Rolle spielt. Davon kann bei „smooth jazz“ keine Rede sein, es handelt sich vielmehr um eine Art melodischer Instrumentalmusik, die weitgehend frei von komplexen Improvisationen ist und gerne von Radiostationen in den letzten Sekunden vor den Nachrichten gespielt wird. Wer Jazz mag, der kann „smooth jazz“ eigentlich nicht mögen, weil genau das fehlt, was Jazz interessant macht, nämlich die Emotionen, die sich durch die Musik Bahn brechen.

Ich sehe die Wurzeln des „smooth jazz“ übrigens nicht nur in Fusion, sondern in der Art souliger Jazzmusik, die Wes Montgomery und George Benson in den 1970ern popularisiert haben.

Lassen wir es gut sein. Ich respektiere, dass hbh sich so sehr für diese Form der Musik einsetzt, deshalb finde ich sie aber dennoch nicht hörenswert.

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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.