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1. Be Here to Love Me ****
2. Kathleen *****
3. She Came and She Touched Me ****
4. Like a Summer Thursday ***1/2
5. Our Mother the Mountain ****1/2
6. Second Lover’s Song ****1/2
7. St. John the Gambler ****1/2
8. Tecumseh ****1/2
9. Snake Mountain Blues ****
10. My Proud Mountains ***1/2
11. Why She’s Acting This Way *****
(insg.: ****)
Der große Songwriter und stramme Alkoholiker Townes van Zandt war, und ich schreibe das nicht gerne, leider nur ein durchschnittlicher, um nicht zu sagen dürftiger Lyriker. Seine über weite Strecken vor Klischees strotzenden, mit Metaphern überladenen und bei all dem Pathos selbstverständlich und folgerichtig todernst vorgetragenen Gedichte verleiden mir als Hörer der allermeist absolut brillanten Musik den Hörgenuss. Vielleicht ist es auch mein (nachkriegsdeutsches?) Problem, wenn ich mich dabei ertappe, mich bei Titeln und Texten wie „My proud mountains“ fremdschämen zu müssen. (Man stelle sich einen deutschen Liedermacher vor, der sein Lied ironiefrei „Mein stolzer Schwarzwald“ nennt.) Allen, die nun erbost und zum Gegenschlag ausholend in die Tastatur hacken wollen, verschaffe ich gleich einen kühleren Kopf, wenn ich sage: Wahrscheinlich habe ich da nur irgendetwas schwer zu Entschlüsselndes nicht verstanden. Und ich sehe ein, ja, es gibt Ausnahmen: Z.b. „Kathleen“, bei dem der Barde (nicht nur als Texter) eine seiner „Sternstunden“ (Irrlicht) erlebt. Wie erwähnt, musikalisch kann das Album extrem viel, Lieder wie „Why she’s acting this way“ (überragend vor allem das Ende!) und der Titelsong sind über jede Kritik erhaben und hier hat van Zandt auch eine eigene Stimme und Sprache gefunden, aber als Texter usw.
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I will hold the tea bag.